Bankgeheimnis: Unterstützung für Schweiz

Die Schweiz muss wegen des Bankgeheimnisses nicht nur Prügel einstecken, sondern kann auch auf Unterstützung zählen: Tschechiens Aussenminister Karel Schwarzenberg und Ex-US-Botschafterin Faith Whittlessey nahmen für die Schweiz Partei.

Die Unabhängigkeit und die Tradition einer selbstständigen und neutralen Schweiz seien höher zu schätzen als die paar Millionen Euro Steuergeld, die diesem oder jenem Steuersäckel entgingen, sagte Schwarzenberg in der NZZ am Sonntag.

Der tschechisch-schweizerische Doppelbürger präsidiert wegen der EU-Präsidentschaft Tschechiens noch bis Mitte Jahr den EU-Ministerrat.

In einem “Tagesschau”-Interview wiederholte zudem die ehemalige US-Botschafterin in Bern, Faith Whittlesey, ihre Kritik am Vorgehend der USA gegen die Schweiz. Die amerikanischen Angriffe auf die Schweiz passten nicht zu Ankündigungen des neuen US-Präsidenten Barack Obama, mehr Diplomatie in die Aussenpolitik zu bringen, sagte sie am Schweizer Fernsehen.

Die Schweiz sei für die USA seit langem ein besserer Verbündeter als viele andere Länder. Das Wort “Geheimnis”, wie es als Teil in der Bezeichnung “Bankgeheimnis” vorkommt, ist laut Whittlesey in der englischen Sprache eher negativ besetzt.

Scharf ging auch die Schweizer Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf mit der US-Forderung nach der Herausgabe von 52’000 UBS-Kundendaten ins Gericht. “Damit verletzen die USA sämtliche rechtsstaatlichen Prinzipien. Das geht nicht”, sagte sie in der NZZ am Sonntag. Die Bundesrätin wertete dies als “Angriff auf die Schweiz”.