Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Bankgeheimnis nicht mehr tabu

Bei der Diskussion über das Bankgeheimnis mehren sich die Stimmen, wonach die Schweiz Konzessionen machen müsse. Mit Bundespräsident Merz und dem neuen UBS-CEO Grübel kommen jetzt noch zwei gewichtige Stimmen dazu.

Der Bundesrat wolle das Bankgeheimnis nicht preisgeben. Die Schweiz könne sich angesichts des internationalen Drucks aber nicht tot stellen und dem Dialog verschliessen, sondern müsse auch mal eine Konzession machen. Dies sagte Bundespräsident Hans-Rudolf Merz am Samstag an der Delegiertenversammlung der neuen Fusionspartei “FDP. Die Liberalen”.

Es gebe Dinge, die diskutabel seien, sonst riskiere die Schweiz, dass sie auf die Liste nicht kooperierender Staaten gesetzt werde. Dies würde Sanktionen bedeuten – mit fatalen Auswirkungen auf den schweizerischen Finanzplatz.

Für den neuen UBS-Konzernchef Oswald Grübel sollte die Schweiz eine Änderung ihres Bankgeheimnisses ins Auge fassen, damit verdächtigte Steuerhinterzieher nicht mehr geschützt werden, sagte er gegenüber der Zeitung Finanz und Wirtschaft.

Mit einer Änderung des Bankgeheimnis-Gesetzes könnte der politische Druck anderer Länder auf die Schweiz gemildert werden, so Grübel “Es ist fraglich, ob wir weiterhin Steuerflüchtlinge hinter dem Bankgeheimnis verstecken können.”

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft