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Basel, wie es pfeift und lacht

Die Pfeifer sind los: Basel spielt den "Morgenstraich". Keystone

Mit dem "Morgestraich" hat am Montag punkt vier Uhr die Basler Fasnacht begonnen.

Einen Tag nach Aschermittwoch begann in den reformierten Regionen die Fasnacht und feierte am Wochenende erste Höhepunkte.

Bei leichtem Schneefall begann die dreitägige Basler Fasnacht. Die Strassen-Beleuchtung erlosch und die Tambour-Majoren riefen in die nur noch von Fasnachtslaternen erhellte Innerstadt “Morgestraich – vorwärts marsch!”.

Traditionsgemäss wurde als erster Marsch der Morgenstreich getrommelt und gepfiffen, gefolgt vom Marsch “Die alte Schwyzer”. Hinter ihren farbig erleuchteten Laternen begannen Tambouren, Pfeifer und Vortrab ihren Zug durch Strassen und Gassen.

Regionale Sujets

Das diesjährige Fasnachtsmotto “Näbe de Schiine” spielt auf die Probleme in der Stadt Basel mit den Combino-Trams an. Neben diesen gehören die nicht wasserdichte neue Bahnhof-Passerelle und die erfolgreiche Tutanchamun-Ausstellung im Basler Antikenmuseum zu den beliebtesten Sujets der 493 angemeldeten Gruppierungen. Das Fasnachts-Komitee rechnet mit rund 12’000 Aktiven.

In die Basler Innenstadt geströmt waren in der Nacht auf Montag Zehntausende von Schaulustigen – neben den Einheimischen auch viele Touristen aus der Schweiz und dem Ausland. Viele Beizen blieben die ganze Nacht offen; einige schliessen erst am Donnerstag wieder.

Magerer Umzug in Zürich

Die Fasnacht in Bern und Zürich hat am Wochenende für unterschiedlich grosse Aufmärsche von Verkleideten und Zuschauern gesorgt.

Die zum “ZüriCarneval” modernisierte Zürcher Fasnacht war kein Erfolg. Durch die Innenstadt zog am Sonntagnachmittag ein bunter, aber magerer Fasnachtsumzug. Gerade zwei Dutzend Guggenmusiken und Einzelmasken zogen am spärlich aufmarschierten Publikum vorbei.

Zum ersten Mal fand die Zürcher Fasnacht als “ZüriCarneval” und ohne die traditionsreichen Fasnachtsgesellschaften statt. Die Erneuerung hätte dem seit Jahren abnehmenden Interesse in der Bevölkerung entgegenwirken sollen. In früheren Jahren marschierten jeweils bis zu 60 Guggen, Brauchtumsgruppen und Wagen im Umzug mit.

Guggen liessen Berner Gassen erbeben

In Bern säumten nach Angaben der Veranstalter rund 70’000 Zuschauer die Strassen, als am Samstag der vom Fasnachtsbär angeführte Umzug durch die Bundeshauptstadt zog. 70 Guggen nahmen teil. Die Nässe konnte dem lautstarken und farbenfrohen Spektakel nichts anhaben.

swissinfo und Agenturen

Der erste offiziell erlaubte Morgenstreich ab 4.00 Uhr morgens fand 1835 statt.

Ab 1845 kamen zur Beleuchtung am Morgenstreich Laternen hinzu, die heute mit bissigen Malereien und Versen zu den wichtigen Requisiten der Fasnacht gehören.

Erst in den 1870er-Jahren entstanden dann die ersten Cliquen.

In Bern wurde die Fasnacht nach der Einführung der Reformation 1528 offiziell verboten.

Erst 1981 wurde die Gassenfasnacht eingeführt, die sich aber erst 1994 etablierte.

Mittlerweile ist sie zur drittgrössten Fasnacht der Schweiz angewachsen.

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