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Baut die Swissair 2000 Stellen ab?

Der Wert der SAirGroup-Aktie ist in den letzten zwei Jahren von 500 auf 170 Schweizer Franken gesunken. Kann ein Stellenabbau den Sinkflug stoppen? Keystone

Laut einem Bericht in der "SonntagsZeitung" wird es allein bei der Swissair wegen des "völlig überdimensionierten Langstreckennetzes" zu einem Abbau von 2'000 Stellen kommen - einem Viertel der gesamten Belegschaft.

Die “SonntagsZeitung” nennt zwei Gründe für den Aderlass: Beim Wegfall der Zubringer-Flüge der maroden Beteiligungs-Gesellschaften kämen generell weniger Passagiere nach Zürich-Kloten. Zudem müsse die Swissair ihre Europaflüge neu auf den profitablen Geschäftsverkehr ausrichten und nicht mehr auf den Unterhalt des Langstrecken-Netzes.

Gemäss dem Zeitungsbericht dürfte der Stellenabbau bei der SAir noch massiver ausfallen. “Denn nicht eingerechnet sind bei diesen 2’000 erwähnten Jobs, die abgebaut werden sollen, die überzähligen Angestellten bei Gate Gourmet Atraxis und Swissport. Diese flugverwandten Gesellschaften könnten beim Verkauf der unrentablen Beteiligungs-Gesellschaften ihre grössten Kunden verlieren.”

Fest steht, dass das Gebilde SAirGroup vereinfacht werden soll: Dies hatte der neue SAir-Verwaltungsrats-Präsident und Konzernchef Mario Corti kurz nach seiner Ernennung betont. Die bestehenden Strukturen müssten grundsätzlich überdacht werden, sagte er und sprach sich für eine Bereinigung aus.

An der Bilanzmedien-Konferenz vom 2. April will Corti neben einer “schonungslosen Offenlegung” der Situation der SAir einen Überblick über “grundsätzlich mögliche ökonomische Sanierungsvarianten” geben. An der Generalversammlung vom 25. April werde er die “Konturen der neuen Swissair” bekannt geben.

Der 55-jährige Nestlé-Finanzchef und Privatpilot Corti, der erst seit April 2000 dem SAir-Verwaltungsrat angehört, löst Eric Honegger als Verwaltungsrats-Präsident ab. Als Delegierter des Verwaltungsrats übernahm Corti zugleich die operative Verantwortung beim angeschlagenen Flugkonzern.

swissinfo und Agenturen

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