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BBVA überraschend stabil – Auslandsgeschäft rettet die Bilanz (AF)

BILBAO (awp international) – Die zweitgrösste spanische Bank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) hat trotz der Immobilienkrise auf dem Heimatmarkt ein überraschend stabiles Ergebnis erwirtschaftet. Im zweiten Quartal verdiente das Unternehmen nach eigenen Angaben vom Donnerstag knapp 1,2 Milliarden Euro. Das waren knapp 8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Analysten hatten mit einem grösseren Rückgang gerechnet. Ein starkes Geschäft im Ausland – vor allem in der Türkei und Mexiko – machte die Einbrüche in Spanien fast wett.
Auf dem Heimatmarkt brach der Gewinn um 36 Prozent auf 419 Millionen ein. Hauptgrund sind faule Kredite, die die Gläubiger nicht bedienen. Die Summe erhöhte sich zwischen April und Juni unter dem Strich auf 1,2 Milliarden Euro hinzu, nach 0,9 Milliarden im ersten Quartal und 1,4 Milliarden vor einem Jahr. Insgesamt schrieb BBVA knapp eine Milliarde ab. Der Anteil der faulen Kredite am Gesamtdarlehen lag mit 4 Prozent 0,1 Prozentpunkte besser als Ende März.
Rund 60 Prozent seines Geschäfts macht BBVA in Spanien und ist damit deutlich stärker von der Krise auf dem Heimatmarkt betroffen als Konkurrent Santander . Dieser hatte im zweiten Quartal allerdings trotzdem einen Gewinneinbruch verbucht, Rechtsstreitigkeiten in den Grossbritannien rissen das Institut nach unten.
An der Börse kamen die Nachrichten von BBVA vergleichsweise gut an. Am Vormittag legte die Aktie zunächst, musste dann aber im Zuge des insgesamt immer schwächeren Marktes ihre Gewinne abgeben und notierte bis zum Mittag praktisch unverändert./enl/zb

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