Berner Rapper Nativ fühlte sich in Marrakesch «angekommen»
Der Berner Rapper Nativ hatte nach eigenen Angaben bei einer Reise nach Marrakesch einen persönlichen Aha-Moment. "Ich hatte das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, angekommen zu sein", sagte er im Interview mit der "Berner Zeitung" und dem "Bund".
(Keystone-SDA) Sein Vater stamme von der Elfenbeinküste, seine Mutter sei Schweizerin. «Ich war überall immer irgendwie der Fremde. In der Schweiz bin ich der Schwarze, an der Elfenbeinküste der Europäer», erzählte Nativ. Doch in Marokko hätten ihn alle für einen von ihnen gehalten. «Das war so befreiend. Ich weiss nicht, wann ich mich das letzte Mal so gut gefühlt habe.»
Er schilderte zudem, dass Trennungen, schwierige Entwicklungen in Freundschaften und eine Malariaerkrankung sein Selbstbild ins Wanken gebracht hatten. «Ich habe erkannt, dass ich im Rausch der letzten zehn Jahre kaum auf mich gehört habe», sagte er.
Deshalb habe er eine Pause gebraucht – vor allem von den Konzerten. Jedes Wochenende sei er unterwegs gewesen, habe gespielt und produziert. «Hätte ich so weitergemacht, hätte es mich gelupft», sagte Nativ weiter.
Die Stimmung seines neuen Albums «Reset» schwanke zwischen Abrechnung, Niedergeschlagenheit und Aufbruch. Die Plattentraufe findet heute in der Turnhalle Bern statt.