BHP Billiton steigert Erzproduktion – Probleme bei Potash-Übernahme
MELBOURNE (awp international) – Die hohe Nachfrage treibt die Förderung des britisch-australischen Bergbaukonzerns BHP Billiton kräftig an. Das Unternehmen steigerte nach eigenen Angaben vom Mittwoch seine Produktion im dritten Quartal bei elf Rohstoffen. Die meisten Minen des Konzerns liefen an der Kapazitätsgrenze. Allein der Abbau von Eisenerz stieg um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 32 Millionen Tonnen erhöht. Auch für die weitere Entwicklung äusserte sich BHP optimistisch. Der Eisenerzpreis bewegt sich derzeit auf einem Fünf-Monats-Hoch. Bereits in der vergangenen Woche hatte Konkurrent Rio Tinto eine Rekordproduktion für das dritte Quartal gemeldet.
Rio Tinto kündigte unterdessen am Mittwoch an, seine Produktionskapazitäten in Australien kräftig erhöhen zu wollen. Bis 2013 will der Konzern 3,1 Milliarden US-Dollar in seine westaustralischen Erzlagerstätten investieren. Die Investitionsentscheidung kam nur zwei Tage nach der endgültigen Absage einer Fusion seiner Erzaktivitäten in Westaustralien mit denen von BHP. Die Unternehmen hatten damit dem Druck von Kartellbehörden weltweit nachgegeben.
BHP Billiton drohen auch Schwierigkeiten bei der angestrebten feindlichen Übernahme des kanadischen Düngemittelkonzern Potash . Die Regierung der Provinz Saskatchewan droht mit einem Veto. Sie befürchtet durch die Übernahme Steuerausfälle und betonte, die Übernahme nur dann zu unterstützen, wenn es sich unter dem Strich für Saskatchewan und Kanada lohne. BHP Billiton reagierte gelassen auf die Aussagen. Der Konzern sei zuversichtlich, die Bedenken aus dem Weg zu räumen, hiess es in einer Mitteilung. Das Unternehmen sei zu Zugeständnissen bereit, die über gesetzliche Anforderungen hinausgingen.
Das Potash-Management wehrt sich seit Wochen gegen das im August eingegangene Übernahmeangebot von BHP. Die Kanadier halten die Offerte von insgesamt 39 Milliarden US-Dollar für zu gering. Deshalb sucht der Kali-Konzern nach einem sogenannten Weissen Ritter, einem Bieter, der die ungeliebte BHP aussticht. Doch bislang ist kein weiteres offizielles Gebot in Sicht. Experten halten es für zunehmend unwahrscheinlich, dass sich daran etwas ändert. Zuletzt winkte der staatliche chinesische Chemiekonzern Sinochem Beobachtern zufolge ab./enl/dct/tw