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Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Liebesgrüsse aus Moskau! D. h. aus der dortigen Schweizer Botschaft. Wo Natalia P. fast 20 Jahre die Schweiz und ihre Bürgerinnen und Bürger abgezockt hat. Warum so lange? Das fragt sich auch das Aussenministerium in Bern.

Herzliche Grüsse aus Bern

sda-ats

Gebühren für Dokumente in den eigenen Sack gesteckt, falsche Arztrechnungen vorgelegt: So hat eine lokale Mitarbeiterin der Schweizer Botschaft in Russland 17 Jahre lang betrogen. 

Der Fall lässt das Schweizer Aussenministerium in Bern alt aussehen. Muss doch das Departement erst abklären, weshalb die Machenschaften erst nach so langer Zeit entdeckt werden konnten. Die Botschaft war schon im Sommer in den Schlagzeilen, wegen umstrittenen Sponsoren für eine rauschende Eröffnungs-Party nach einer Renovation.

Dann war es Kommissar Zufall, der Natalia auffliegen liess: Ein Schweizer, der seine russische Freundin heiraten wollte, bekam die Rechnungen für den benötigten Papierkrieg präsentiert. Dabei war eine Rechnung, für die ihm Frau P. keine Quittung ausgestellt hatte. 

Die Untersuchung brachte einen Betrug “im grossen Stil” an den Tag, wie das EDA mitteilte. Eine Summe wurde aber nicht genannt. Immerhin soviel: 80’000 Franken ertrog die Dame mit einer gefälschten Krebsbehandlung. 

  • Der Bericht Externer Linkvom Schweizer Radio und Fernsehen SRF.
  • Die Schweizer Botschaft in Moskau resp. das Aussenministerium sind schon im Sommer in die Schlagzeilen geraten, wegen eines umstrittenen Sponsorings. 
  • Was tun, wenn Sie als Schweizerin oder Schweizer im Ausland echte Probleme haben? Die Antwort im Artikel von meinem Chef Balz Rigendinger.
Zeichnung eines Wolfes auf Burg
Zentralbibliothek Zürich

Hätten Sie das gedacht? Die Schweiz – eine Hochburg für die Jagd auf Werwölfe? Heute ist Halloween, der richtige Tag für eine fürchterliche Geschichte von früher.

Blutiger historischer Ernst: In der Schweiz wurden bis vor 300 Jahren nicht nur Hexen verbrannt, es wurde auch zur Jagd auf Werwölfe geblasen. Und das in grossem Stil, wie swissinfo.ch-Autor David Eugster recherchierte.

Frauen und Männern, die aus irgendeinem Grund den Argwohn der anderen auf sich gezogen hatten, wurde unterstellt, sie verwandelten sich nachts in einen Wolf. Dieser war damals – wie mancherorts auch heute noch – der Inbegriff alles Bösen.

Es kam zu regelrechten Bluträuschen. Zwischen 1428 und 1431 wurden im Wallis beinahe 200 Menschen abgeschlachtet. Die Opfer waren meist Personen, die anderen nicht in den Kram passten. Weil sie Konkurrenten, freie Geister oder sonstwie gefährlich waren.

  • Die Recherche von David Eugster.
  • Verbrennen von Frauen als Hexen – daran haben sich Jahrhunderte lang auch Menschen in der Schweiz beteiligt. Aus unserem Archiv dieser Beitrag.
  • 2001 entschuldigte sich die reformierte Kirche des Kantons Zürich für die Hexenjagden im 16. und 17. Jahrhundert. Unser damaliger Bericht.
sda-ats

In den USA grassiert eine verheerende Welle von Todesfällen nach Opioid-Konsum. Wie steht es eigentlich in der Schweiz um diese ultrastarken und oft tödlichen Schmerzmittel?

Oxycodon: Dies ist der Name des regelrechten Killer-Medikaments. Es wurde von US-Pharmaherstellern wie Sackler und Purdue auf den Markt geworfen, und von gedanken- oder gewissenlosen Ärzten Schmerzpatienten verschrieben.

In den USA starben allein 2017 über 70’000 Menschen an Überdosen. Michael Jackson, Prince und Tom Petty sind die bekanntesten Opfer, die ihre Opioid-Sucht mit dem höchsten Preis bezahlten.

Die Welle hat auch die Schweiz erfasst. Das sagt Martin Sailer. Einer, der es wissen muss. Der Arzt aus Bern bezeichnet die Lage als alarmierend. “Ich bin seit 1998 Arzt. Und ich führe einen zunehmenden Kampf gegen die Oxycodon-Abhängigkeit.”

sda-ats

Der “alte, weisse” Nobelpreisträger, der Extinction Rebellion unterstützt, die Bewegung der Jungen, die zum Schutz des Klimas auch zu militanten Formen greifen. Wie kommt das?

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Jacques Dubochet ist auf dem Höhepunkt seiner Forscher-Karriere: Der Westschweizer hat jüngst den Nobelpreis für Chemie erhalten. Nun solidarisiert sich der weise Herr mit den Jungen.

Zusammen mit zehn weiteren Wissenschaftlern wirft er der Schweizer Regierung Unfähigkeit vor, was entschlossenes Handel gegen die Klimaerwärmung angeht.

Der Protest der namhaften Forschenden beschränkt sich aber auf die Westschweiz. Reto Knutti etwa, der führende Klimaforscher an der ETH Zürich, machte klar, dass es nicht Aufgabe der Forschergemeinde sein könne, politische Forderungen aufzustellen. Vielmehr gehe es darum, die Fakten für Entscheide zu liefern.

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Nach dem happigen Programm entlasse ich Sie mit Good News: Das Puschlav, das entlegene Tal auf der Südseite des Berninapasses mit der weltbekannten Bahnlinie, ist Trendsetter punkto Digitalisierung.

Der Antreiber der modellhaften Entwicklung in den Bündner Bergen hat einen Namen: Pierluigi Crameri (57), Primarlehrer und Informatik-Verantwortlicher der Schulen in der Gemeinde Poschiavo im Puschlav. 

Crameris Ziel: Alle Klassen, vom Kindergarten bis Sekundarschule, beschäftigen sich jedes Jahr mindestens eine Woche mit Programmieren und Robotik.

Die Initiative Spotlight Schweiz hat Crameri jüngst für sein Projekt mit einem Preis bedacht. Crameri hofft auf zahlreiche Nachahmer aus dem ganzen Land. Wenn die Schweiz weltweite Nr. 1 punkto Innovation ist, wie Rankings immer wieder belegen, ist dies auch das Verdienst von Innovations-Handwerkern wie Pierluigi Crameri.

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