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Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

swissinfo.ch goes "Big Pharma" – mit einem multimedialen Longread zu den ebenso erfolgreichen wie umstrittenen Schweizer Chemie-Multis. Sie stehen für Innovation und Technologie – und Konzernverantwortung.

Beste Grüsse aus Bern und bleiben Sie gesund!

Keystone / Michael Kupferschmidt

So viel ist klar: Die Schweiz von heute würde ohne “unsere” Pharma-Riesen Novartis und Roche mit Sitz in Basel anders aussehen.

Zugegeben: Beim Rennen um die Covid-Impfstoffe hatten andere die Nase vorn. Aber geht es um den Kampf gegen Krebs, gehören die Schweizer Branchenriesen mit ihren Medikamenten oft zur Spitzengruppe.

Doch, und das darf in so einer grossen Standortbestimmung wie unserer Longform auch nicht fehlen: Die Chemie-Multis sorgten auch immer wieder für Skandale und Katastrophen, die auf Kosten von Menschen und Umwelt gingen.

Keystone / Pablo Gianinazzi

Er hat sich sicher schon mehr auf eine Dienstreise gefreut: Der Schweizer Aussenminister reist nach Brüssel.

Ignazio Cassis muss “seinen” Entscheid jetzt in der EU-Zentrale in Brüssel vertreten: Die Schweizer Regierung hatte 2020 entschieden, das von Brüssel geforderte Rahmenabkommen zu beerdigen.

Letzte Woche hatte eine Delegation der aussenpolitischen Kommission des Parlaments schon mal in Brüssel vorsondieren können – Verständnis und Goodwill seitens der EU fehlten in ihrem Rapport.

Lange Zeit hatten wir in Deutschland und vor allem in Österreich Fürsprecherinnen und Fürsprecher in der EU. Nach dem Brexit dürfe sich die Schweiz nicht mehr auf deren Rolle verlassen, warnen jetzt Politkenner vor zu grossen Erwartungen.

Keystone / Peter Klaunzer

Die Menschen in unseren vier Nachbarländern wünschen sich mehr Demokratie, sprich mehr Schweiz.

In den fünf Ländern befragte das renommierte Forschungsinstitut gfs.bern im September je 1000 Menschen zur Zufriedenheit mit dem demokratischen System in ihrem Land.

Das Ergebnis lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Fast sowjetische 90% der Schweizer:innen sind happy mit ihrer halbdirekten Demokratie. Ennet den Grenzen taucht dieser Wert auf gerade noch 50%.

Was konkret die Mitbestimmung betrifft, klettert der Wert hier auf schon fast astronomische 93% –da könnte man schon fast von Glückseligkeit sprechen. In den EU-Nachbarländern sind nur 48% damit zufrieden, wie ihre Stimmen gehört werden. Also fast nur halb so viele.

Das sind Bad News für all jene, die momentan keine Gelegenheit auslassen, Misstrauen gegen die Schweizer Demokratie und ihre Institutionen zu schüren, allem voran gegen den Bundesrat.

Keystone / Jean-christophe Bott

Sie gelten als die Symbole des Widerstands gegen die Corona-Massnahmen der Regierung: die Freiheitstrychler. Doch wer sind diese urchigen Typen?

Formiert sich in Schweizer Städten Protest gegen Impfung und Covid-Zertifikat, dürfen sie nicht fehlen: Die Doppelkolonne in weissen Shirts, die im Gleichschritt ihre schweren Treicheln zum dumpfen Klingen bringen.

“Ich sah die wahren Eidgenossen, die Erben des Rütlischwurs”, sagt ein Mitglied zu seinem Erweckungsmoment. Er kämpft für die Erhaltung der Unabhängigkeit der Schweiz.

So weit so gut. Dann aber wird es bizarr: Die Gruppe hat laut eigenen Angaben im ganzen Land mehrere Kühlcontainer verteilt. Dazu haben sie Vorräte von mehreren Tonnen Reis, Büchsenravioli, Mehl, Wasser, Trockenfrüchten angelegt. Um gegen den grossen Kollaps gewappnet zu sein. Nicht zu reden von den gebunkerten Dieselreserven und Notstromaggregaten – man spricht in diesem Zusammenhang von “Preppern”.

Nur: Wie soll das zusammen gehen, frage ich mich – die Freiheit verteidigen und dabei mit der Apokalypse rechnen statt hoffnungsfroh die Herausforderungen der aktuellen Krisen anzupacken? Mit diesem Widerspruch komme ich nicht klar. Sie?

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Emilie Ridard

Wie gehen Sie mit den hohen Bankspesen für Auslandschweizer:innen um?

Welche Lösungen haben Sie im Ausland gefunden? Haben Sie überhaupt noch ein Bankkonto?

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