Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
swissinfo.ch goes "Big Pharma" – mit einem multimedialen Longread zu den ebenso erfolgreichen wie umstrittenen Schweizer Chemie-Multis. Sie stehen für Innovation und Technologie – und Konzernverantwortung.
Beste Grüsse aus Bern und bleiben Sie gesund!
So viel ist klar: Die Schweiz von heute würde ohne “unsere” Pharma-Riesen Novartis und Roche mit Sitz in Basel anders aussehen.
Zugegeben: Beim Rennen um die Covid-Impfstoffe hatten andere die Nase vorn. Aber geht es um den Kampf gegen Krebs, gehören die Schweizer Branchenriesen mit ihren Medikamenten oft zur Spitzengruppe.
Doch, und das darf in so einer grossen Standortbestimmung wie unserer Longform auch nicht fehlen: Die Chemie-Multis sorgten auch immer wieder für Skandale und Katastrophen, die auf Kosten von Menschen und Umwelt gingen.
- “Wie die Schweiz zur Hochburg der globalen Pharmaindustrie wurde”Externer Link – der schwergewichtige Longread meiner Kolleginnen Jessica Plüss und Helen James.
- Schweizer Multis: globale Schwergewichte in Hochrisiko-Sektoren – Bericht meiner Kollegin Pauline Turuban von November 2020.
- Schweizer Liebesbeziehung zu Multinationalen – Beitrag von unserer Pharma-Expertin Jessica Plüss von 2018.
Er hat sich sicher schon mehr auf eine Dienstreise gefreut: Der Schweizer Aussenminister reist nach Brüssel.
Ignazio Cassis muss “seinen” Entscheid jetzt in der EU-Zentrale in Brüssel vertreten: Die Schweizer Regierung hatte 2020 entschieden, das von Brüssel geforderte Rahmenabkommen zu beerdigen.
Letzte Woche hatte eine Delegation der aussenpolitischen Kommission des Parlaments schon mal in Brüssel vorsondieren können – Verständnis und Goodwill seitens der EU fehlten in ihrem Rapport.
Lange Zeit hatten wir in Deutschland und vor allem in Österreich Fürsprecherinnen und Fürsprecher in der EU. Nach dem Brexit dürfe sich die Schweiz nicht mehr auf deren Rolle verlassen, warnen jetzt Politkenner vor zu grossen Erwartungen.
- Die “Freunde der Schweiz” werden überschätzt – Analyse meiner Kollegin Sibilla Bondolfi vor dem Cassis-Canossagang nach Brüssel.
- Die EU versteht die Schweiz nicht – Teil zwei von Sibillas Standortbestimmung.
- Immerhin sprechen Bern und Brüssel miteinanderExterner Link – SRF News mit einer Vorschau.
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Die Menschen in unseren vier Nachbarländern wünschen sich mehr Demokratie, sprich mehr Schweiz.
In den fünf Ländern befragte das renommierte Forschungsinstitut gfs.bern im September je 1000 Menschen zur Zufriedenheit mit dem demokratischen System in ihrem Land.
Das Ergebnis lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Fast sowjetische 90% der Schweizer:innen sind happy mit ihrer halbdirekten Demokratie. Ennet den Grenzen taucht dieser Wert auf gerade noch 50%.
Was konkret die Mitbestimmung betrifft, klettert der Wert hier auf schon fast astronomische 93% –da könnte man schon fast von Glückseligkeit sprechen. In den EU-Nachbarländern sind nur 48% damit zufrieden, wie ihre Stimmen gehört werden. Also fast nur halb so viele.
Das sind Bad News für all jene, die momentan keine Gelegenheit auslassen, Misstrauen gegen die Schweizer Demokratie und ihre Institutionen zu schüren, allem voran gegen den Bundesrat.
- EU-Nachbarn wünschen sich mehr SchweizExterner Link – Bericht in der NZZ (Paywall)
- Die Gratis-Kurzfassung gibt’s bei Nau: Schweizer sind mit Polit-System zufriedener als EU-NachbarnExterner Link.
- Weltweit sinkt das Vertrauen – kann Schweiz Ausnahme bleiben? – unser Beitrag von 2018.
Sie gelten als die Symbole des Widerstands gegen die Corona-Massnahmen der Regierung: die Freiheitstrychler. Doch wer sind diese urchigen Typen?
Formiert sich in Schweizer Städten Protest gegen Impfung und Covid-Zertifikat, dürfen sie nicht fehlen: Die Doppelkolonne in weissen Shirts, die im Gleichschritt ihre schweren Treicheln zum dumpfen Klingen bringen.
“Ich sah die wahren Eidgenossen, die Erben des Rütlischwurs”, sagt ein Mitglied zu seinem Erweckungsmoment. Er kämpft für die Erhaltung der Unabhängigkeit der Schweiz.
So weit so gut. Dann aber wird es bizarr: Die Gruppe hat laut eigenen Angaben im ganzen Land mehrere Kühlcontainer verteilt. Dazu haben sie Vorräte von mehreren Tonnen Reis, Büchsenravioli, Mehl, Wasser, Trockenfrüchten angelegt. Um gegen den grossen Kollaps gewappnet zu sein. Nicht zu reden von den gebunkerten Dieselreserven und Notstromaggregaten – man spricht in diesem Zusammenhang von “Preppern”.
Nur: Wie soll das zusammen gehen, frage ich mich – die Freiheit verteidigen und dabei mit der Apokalypse rechnen statt hoffnungsfroh die Herausforderungen der aktuellen Krisen anzupacken? Mit diesem Widerspruch komme ich nicht klar. Sie?
- Sie horten tonnenweise Nahrungsmittel und Diesel. Die Freiheitstrychler bereiten sich vor für den ganz grossen KollapsExterner Link – Bericht in der NZZ (Paywall).
- Trychler driften jetzt in Verschwörer-Szene abExterner Link – der Blick vor ein paar Tagen.
- Treicheln geht auch ganz anders: Der Fanclub des Schweizer Langlauf-Olympiasiegers Dario ColognaExterner Link feuert sein Idol an der Loipe mit Treicheln an.
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