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Bruno Kernen gewinnt WM-Bronze im Super-G

Bruno Kernen erweiterte in Are seine Medaillensammlung. Keystone

An den Ski-Weltmeisterschaften im schwedischen Are ist der Schweizer Bruno Kernen im Super-G Dritter geworden. Der Titel ging überraschend an den Italiener Patrick Staudacher.

Mit einem Rückstand von lediglich einer Hundertstelsekunde fuhr Didier Cuche unmittelbar hinter Kernen auf den vierten Platz.

An Ski-Grossanlässen kann sich die Schweiz auf Bruno Kernen verlassen.

Das war auch an der Weltmeisterschaft in Are der Fall: Hinter dem Italiener Patrick Staudacher und dem Österreicher Fritz Strobl fuhr der Berner Oberländer am ersten Renntag auf Platz drei.

Er wolle besser abschneiden als bisher im Super-G, hatte er vor dem Rennen gesagt, nachdem er sich in der internen Qualifikation gegen den Olympia-Dritten Ambrosi Hoffmann durchgesetzt und sich das vierte und letzte Startticket gesichert hatte.

Für den Berner Oberländer hiess das eine Klassierung unter den ersten vier, nachdem er im Super-G bisher 5. Plätze als Bestergebnisse vorzuweisen hatte. Kernen liess den Worten die Tat folgen und gewann seine bereits fünfte Medaille an Grossanlässen.

Kurze Strecke, grosser Rückstand

1997 hatte er nach dem WM-Titel in der Abfahrt Silber in der Kombination gewonnen, sechs Jahre später in St. Moritz machte er als Abfahrts-Dritter seinen Medaillensatz an Weltmeisterschaften komplett. Dritter in der Abfahrt war er auch vor einem Jahr an den Olympischen Spielen in Turin geworden.

Dabei schien nach der eigenen Fahrt für Kernen ein Podestplatz ausser Reichweite zu liegen; mit 62 Hundertsteln Rückstand auf den bereits führenden Staudacher war er bereits der Kategorie der Geschlagenen zugeordnet worden – vor allem auch, weil er primär im oberen Streckenteil nicht ohne Fehler durchgekommen war.

Der Mann der Hunderstel

Der grosse Pechvogel im Schweizer Team war einmal mehr Didier Cuche. Der Neuenburger belegte zeitgleich mit dem Österreicher Christoph Gruber Platz 4 – einen Hundertstel hinter Kernen.

Ausgerechnet Cuche, der in diesem Winter den Sieg in der ersten Abfahrt in Bormio um einen Hundertstel und in Val Gardena um zwei Hundertstel verpasst hatte, schrammte wieder um einen Hauch am angestrebten Ziel vorbei. Silvan Zurbriggen (14.) und Didier Défago blieben im Kampf um die vordersten Plätze chancenlos.

Sensations-Weltmeister

Staudacher ist der erste Weltmeister aus Italien seit 1996, als der grosse Alberto Tomba in der Sierra Nevada im Riesenslalom und im Slalom das Double gewonnen hatte.

“Ich weiss immer noch nicht, was da heute passiert ist”, sagte der 26-Jährige kurz nach seinem Coup. “Ich habe zwar immer gewusst, dass ich mit einer perfekten Fahrt mit den Besten mithalten kann. Dass es aber gleich heute passieren würde, davon durfte ich nicht einmal träumen.”

Derweil Hermann Maier Bronze um vier Hundertstel verpasste, fand sich der als Topfavorit gehandelte Bode Miller in den Niederungen der Rangliste wieder. Der Titelverteidiger musste sich mit Platz 24 bescheiden.

swissinfo und Agenturen

Bruno Kernen wurde am 1. Juli 1972 in Thun geboren
Grösster Erfolg: Abfahrts-Goldmedaille an der WM 1997 in Sestrière sowie Silber in der Kombination
An der WM in St.Moritz 2003 Bronzemedaille in der Abfahrt
Ebenfalls Abfahrts-Bronze an den Olympischen Spielen 2006 in Turin
Im Skiweltcup gewann er bisher drei Abfahrten: 1996 in Veysonnaz (Doppelabfahrt) und 2003 in Wengen

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