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BuchSachen

Anne Rüffer. Dominique Rub. Zwei Frauen, ein Verlag. Eine gute Sache, der Sachbuchverlag R&R. Rüffer&Rub, im letzten Jahr in Zürich gegründet, haben nun die ersten beiden Bücher auf dem Markt gebracht. Mit Erfolg.

Während einige über die Krise im Verlagswesen lamentieren und der neuen Medien wegen der Untergang des Buches gerne heraufbeschworen wird, wagen zwei Frauen den Weg in die Selbständigkeit. Mit einem Verlag, der sich dem literarisch anspruchvollen Sachbuch und den Gebieten Biografie, Medizin, Zeitgeschehen, Psychiatrie verpflichtet fühlt.

Ein Entscheid mit Hand und Herz, sind doch die beiden Rs keine Neulinge in der grossen Bücherwelt. Anne Rüffer, 43, bis vor nicht allzu langer Zeit Teilhaberin am Haffmans-Sachbuchverlag und verantwortlich für dessen Programm ist eine erfahrene Füchsin im Verlagswesen. Aber auch im Journalismus oder als Autorin steht ihr Name für Professionalität.

Dominique Rub, 48, vielen noch als Journalistin und Moderatorin der Tagesschau (1985-1993) präsent, später als persönliche Referentin von Ruth Dreifuss weiterhin in der Öffentlichkeit stehend, arbeitete als freie Lektorin bis die beiden Frauen beschlossen ihren eigenen Verlag zu gründen. Erfahrung, Kompetenz, Beziehungen, die Freude am Buch und eine Portion Risikobereitschaft brachten also beide gleichermassen ins Business.

Bücher als Zauberorte

An guter Adresse, an der Konkordiastrasse, in einem schönen Jugendstilhaus mit Blick auf die Stadt Zürich befinden sich die Arbeitsräume des Verlags. Ein einladender Ort, der dem im Verlagsprogramm zitiertem Satz den nötigen Freiraum gibt: “Gute Bücher sind alltägliche Zauberorte. In ihnen lesend verschwinden, heisst sich anderswo wiederfinden; in neuen Leben, unbekanntem Wissen – und mitten im besseren Verstehen der Welt.”

Ebenso Programm ist die Betreuung der Autoren. So meint Dominique Ruf: “Autoren brauchen so etwas wie einen Resonanzkörper, jemand der auch mal wiederspricht, jemand der stützt.”

Die ersten beiden Autoren und ihre Bücher, die jetzt im Buchhandel erhältlich sind: Rolf Lyssy mit seinem autobiographischen Bericht “Swiss Paradise” und Lesley Stephenson, die mit “Symphonie der Träume” das Leben von Paul Sacher zwischen die Buchdeckel gebracht hat. Die ersten Verkaufszahlen sind vielversprechend und lassen für die folgenden Bücher ebensolches hoffen.

Die Startphase ist also geglückt, die ersten Bücher rezensiert und verkauft. Weiter ist ein Auftritt im Internet geplant, der Domain-Name bereits registriert, der Anspruch formuliert, einzig die Zeit dafür haben die beiden vielbeschäftigten Frauen noch nicht gefunden.

Und Wünsche für die Zukunft? “Dass der hohe Qualitätsanspruch von uns beiden auch unter Zeitdruck gehalten werden kann. Natürlich auch, dass sich unsere Bücher verkaufen, und” – das sagt Ruf mit einem Lachen – “dass finnische Bäume (gedruckt werden ihre Bücher in Finnland) für eine gute Sache gefällt worden sind.” Keine Frage – sie sind es.

Brigitta Javurek, Zürich

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