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Bund dementiert Stellenabbau bei Swissair

SAirGroup-Verwaltungsrats-Präsident Eric Honegger soll eine Abgangsentschädigung von 5 Mio. Franken erhalten. Keystone

Bundespräsident Moritz Leuenberger weiss nichts von einer allfälligen Abgangsentschädigung von 5 Mio. Franken für SAirGroup-Verwaltungsrats-Präsident Eric Honegger. Auch von einem Abbau von 2'000 Arbeitsplätzen ist ihm nichts bekannt.

In der Fragestunde des Nationalrates sagte der Verkehrsminister am Montag (19.03.) in Lugano, er könne sich eine derartige Entschädigung “nicht vorstellen”. Der SAirGroup seien ja 5 Mio. Franken für die Expo.02 schon zuviel gewesen.

Falls eine solche Entschädigung überhaupt gesprochen worden sein sollte, sei der neue SAirGroup-Konzernchef Mario Corti nicht zugegen gewesen, sagte Leuenberger. Den von in der Sonntagspresse “privat” errechneten Arbeitsplatzabbau könne er dementieren. Dieser stehe bei der SAirGroup nicht zur Diskussion.

Leuenberger bekräftigte, dass mit dem neuen Luftfahrtgesetz die enge Verflechtung Bund-Swissair aufgelöst wurde. Der Bund sei nur noch für die Rahmenbedingungen für die Fluggesellschaft zuständig.

Der Bund habe aber ein volkswirtschaftliches und verkehrspolitisches Interesse an der Swissair, sagte Leuenberger. Die Fluggesellschaft sei ein bedeutender Faktor für den Wirtschaftstandort Schweiz, der eine Vielzahl von Arbeitsplätzen sichere.

Gegen Vorverurteilungen

Der Bundesrat sorge sich um diese Arbeitsplätze, sagte Leuenberger. Er sei aber dagegen, die Swissair mit Steuergeldern zu sanieren oder dauernd zu subventionieren. Als Eigner von 3 Prozent der Swissair-Aktien werde der Bund prüfen, ob ernsthafte Anhaltspunkte für ein schuldhaftes Verhalten bestünden.

Der Bundesrat wende sich indes mit Nachdruck gegen jede Vorverurteilung, erklärte Leuenberger. Er wolle die Jahresberichterstattung der SAirGroup abwarten. Bei der Sanierung der Auslandbeteiligungen der Swissair werde der Bundesrat die aussenpolitische Dimension wahrnehmen.

swissinfo und Agenturen

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