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Bundesamt für Landwirtschaft: Milchbauern-Organisationen müssen Geld abliefern

Bern (awp/sda) – Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) fordert von 13 Milchproduzenten-Organisationen insgesamt rund 4,6 Mio CHF ein. Die Milchbauern hatten im Jahr vor der Aufhebung der Milchkontingentierung, also vor dem 1. Mai 2009, zu viel Milch produziert.
Wieviel Geld tatsächlich in die Bundeskasse fliessen wird, ist allerdings noch offen. Denn jene acht Ausstiegsorganisationen (AO), die mit den höchsten Beträgen gebüsst worden sind, haben Beschwerden beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht, wie das BLW am Dienstag mitteilte. Die Fälle sind noch hängig.
60’000 CHF seien von vier Organisationen bezahlt worden, sagte Niklaus Neuenschwander, Leiter des Fachbereichs Tierische Produkte und Tierzucht im BLW. 4 Mio entfallen auf jene AO, die ihre Verfügungen angefochten haben und 600’000 CHF auf eine weitere, die Konkurs angemeldet hat.
Insgesamt lieferten die Milchbauern im letzten Jahr vor der Aufhebung der Milchkontingentierung am 1. Mai 2009 rund 53 Mio Kilogramm Milch zu viel ab – ein Kilogramm entspricht ungefähr einem Liter Milch. In der Regel beträgt die Abgabe pro Liter zehn Rappen, wie Neuenschwander ausführte.
In der dreijährigen Übergangszeit vor der Aufhebung der Milchkontingentierung konnten die Milchbauern mit ihrer AO freiwillig vorzeitig aus der Mengenbeschränkung aussteigen und beim BLW Mehrmengen beantragen und bewilligen lassen.
Im Milchjahr 2008/2009, dem letzten vor der Aufhebung der Kontingentierung, machten 36 Organisationen von diesem Recht Gebrauch. Insgesamt bewilligte das BLW Milch-Mehrmengen von 123 Mio Kilogramm. Für 27 Mio Kilogramm musste es die Bewilligung nachträglich entziehen, weil sich im Nachhinein erwies, dass sich die Produzenten nicht an die Vorgaben gehalten hatten.

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