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CH/Leuthard setzt sich für Arbeitnehmerrechte in Indonesien ein

Jakarta (awp/sda) – Zu Beginn des dreitägigen Staatsbesuchs von Bundespräsidentin Doris Leuthard in Indonesien haben Wirtschaftsvertreter das Projekt SCORE lanciert. Es soll die Rechte der Arbeitnehmer im südostasiatischen Land stärken. Auch ein Partnerschaftsabkommen mit der EFTA ist auf gutem Weg.
“In der Schweiz ist die Sozialpartnerschaft etwas Alltägliches”, sagte Leuthard am Dienstag vor indonesischen Wirtschaftsführern und einer Schweizer Wirtschaftsdelegation in Jakarta. Eine Sozialpartnerschaft verbessere die Arbeitsbedingungen, führe zu mehr Loyalität der Arbeitnehmer und damit zu höherer Produktivität.
Um diese Erkenntnis und die nötigen Massnahmen auch in Indonesien zu etablieren – einem Land, das Kinder- und Wanderarbeiter aber keine Gewerkschaftskultur kennt – hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) im Rahmen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit massgeblichen indonesischen Partnern und der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) ein Projekt aufgebaut.
Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung ist SCORE (Sustaining Competitive and Responsible Enterprises) am Dienstag nun offiziell lanciert worden.
Die Kernpunkte: Versammlungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen, Beseitigung von Zwangsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit, Verbot von Diskriminierung im Beruf, sozialer Schutz und Arbeitssicherheit.
Auf indonesischer Seite hat unter anderem das Ministerium für Arbeit und Migration die Erklärung unterschrieben. Das SECO unterstützt bereits ähnliche Projekte mit der IAO in Vietnam, Südafrika, Ghana, Kolumbien, Indien und China.
Bereits vor der Lancierung des Projekts hatte sich Leuthard in einem Business-Forum mit Ministern und Vertretern der indonesischen Handelskammer KADIN getroffen. Eines der Hauptthemen dort: ein umfassendes wirtschaftliches Partnerabkommen, das die Schweiz im Rahmen der EFTA mit Indonesien abschliessen will.
Die Signale waren durchwegs positiv – sowohl KADIN-Präsident Adi Putra Tahir als auch Handelsministerin Mari Elka Pangestu sprachen sich für ein Abkommen aus.
Leuthard betonte, Indonesien sei ein “wichtiger wirtschaftlicher Parter” der Schweiz in Südostasien und eines der Schwerpunktländer der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit.
ch

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