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CH/Steuerbelastung sinkt trotz Rezession und Steuerausfällen

Basel (awp/sda) – Der Schweizer Steuerwettbewerb funktioniert auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten: So ist die Steuerbelastung trotz Rezession und entsprechenden Steuerausfällen weiter gesunken. Dies zeigt das am Dienstag publizierte Update des Taxation Index 2010 von BAK Basel Economics.
Verglichen wird die Steuerbelastung in inzwischen 17 Kantonen. Betrachtet man das Ranking bezüglich der Belastung der Unternehmen, so liegt wie bereits 2009 Appenzell Ausserrhoden an der Spitze. Die effektive durchschnittliche Steuerbelastung auf eine rentable Investition beträgt hier 10,8 Prozent.
Gefolgt wird Appenzell Ausserrhoden von Obwalden (11,1%) und Schwyz (11,8%). Betrachtet man das Ranking insgesamt, lassen sich die 17 Kantone optisch in zwei Gruppen teilen.
Bei der Gruppe der 9 niedrig besteuernden Kantone handelt es sich überwiegend um kleinere Kantone. In dieser Gruppe findet sich auch der 2010 erstmals abgedeckte Kanton Glarus mit 13,9% auf Rang 6, gleichauf mit Luzern und Schaffhausen und gefolgt von St. Gallen (14,2%).
Die zweite Gruppe der Kantone, mit Effektivsteuerbelastungen für Unternehmen zwischen 18 und 22 Prozent, wird angeführt von Zürich (18,2%). Bei dieser Gruppe handelt es sich tendenziell um stärker durch Zentren und grössere Städte geprägte Kantone. Schlusslichter in diesem Ranking bilden die Stadtkantone Basel-Stadt (20,9%) und Genf (21,5%).
Hierbei müsse jedoch beachtet werden, dass auch eine Durchschnittssteuerbelastung von rund 20 Prozent international ausgesprochen wettbewerbsfähig sei, schreibt BAK Basel Economics.
Bei der effektiven Steuerbelastung hochqualifizierter Arbeitnehmer liegt der Kanton Zug mit einer Belastung von 23,6% an der Spitzenposition, dicht gefolgt von den Kantonen Schwyz (24%) und Obwalden (24,5%).
Insgesamt ist das Ranking für hochqualifizierte Arbeitskräfte relativ ähnlich wie für Unternehmen, auch wenn sich hier keine Trennung in zwei Gruppen aufdrängt. Beispielsweise nimmt Nidwalden sowohl im Ranking bezüglich der Steuerbelastung von Unternehmen (12,7%) wie auch für hochqualifizierte Arbeitskräfte (27,1%) jeweils den 4. Rang ein.
Zu beobachten ist dies auch im Kanton Bern, der als grosser und vielfältiger Kanton nicht ganz vorne im Steuerwettbewerb mitspielt. Sowohl für Unternehmen (18,5%, Rang 13) wie auch für hochqualifizierte Arbeitskräfte (34,4%, Rang 14) nimmt er eine Position im hinteren Bereich unter den 17 verglichenen Kantonen ein.

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