CH/Versicherungen: Prämienvolumen im Kollektivlebensgeschäft war 2009 rückläufig
Zürich (awp/sda) – Die Schweizerische Versicherungsbranche bekam 2009 die Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren. Im Kollektivlebensgeschäft sanken die einbezahlten Prämien gemäss Schätzungen des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV) um 3,5%.
Grund dafür ist das deutlich kleinere Neugeschäft, wie aus einer Mitteilung des SVV vom Mittwoch hervorgeht. Da viele Pensionskassen aufgrund der Börsenentwicklung in Unterdeckung gerieten, hätten Betriebe, die ihre Vorsorge zu einer Sammelstiftung zügeln wollten, ihr Vorsorgewerk zusätzlich ausfinanzieren müssen.
Nicht zum erliegen kam die Konkurrenz im Einzellebensgeschäft. In diesem Bereich weist die Branche ein leichtes Wachstum von immerhin noch 0,3% aus. Angesichts der niedrigen Kapitalmarktzinsen sei dies ein guter Wert, kommentierte der SVVD.
Der Trend zu fondsgebundenen Einzellebensversicherungen mit periodischen Prämien hielt auch im vergangenen Jahr an: Das Prämienvolumen solcher Versicherungen stieg um 4,6% an.
Mehr Prämien nahmen die Privatversicherer in der Schweiz auch mit Schadensversicherungsprodukten ein. Ingesamt stieg das Prämienaufkommen leicht um 0,7%. Bei den Motorfahrzeugversicherungen, wo der Wettbewerbsdruck besonders hoch ist, sank das Prämienvolumen allerdings um 0,4%. Ein Zuwachs von 1% wurde dafür bei den Feuer-, Elementarschaden- und übrigen Sachversicherungen verzeichnet.
An die Adresse der Politik richtete der SVV die Forderung nach der Abschaffung der Stempelsteuer. Gerade in Tiefzinsphasen zeige diese ihre schädliche Wirkung, hiess es.
Zudem betonten die Versicherer, wie wichtig für sie die Anpassung des BVG-Mindestumwandlungssatzes ist, über den das Stimmvolk am 7. März entscheiden wird. Die derzeitige Quersubventionierung der Altersrente zulasten der Erwerbstätigen sei systemfremd und gefährde die langfristig die finanzielle Sicherheit der Vorsorgeeinrichtungen, so der SVV.
ra