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Chronologie: Der Weg der UBS in die Krise

Seit gut einem Jahr belastet die Kreditkrise auf dem US-Hypothekenmarkt die Grossbank UBS schwer. Die wichtigsten Stationen auf dem Weg in die Krise.

3. Mai 2007

Die Hedge-Fund-Firma der UBS, Dillon Read Capital Management (DRCM), erleidet wegen der US-Hypothekenkrise einen Verlust von 150 Mio. Fr. und wird in die Investment Bank zurückintegriert, was 229 Mio. Franken kostet. Der UBS-Konzern macht im ersten Quartal 2007 einen Gewinn von knapp 3,3 Mrd. Franken.

6. Juli 2007

UBS-Konzernchef Peter Wuffli wird durch Marcel Rohner abgelöst.

14. Aug. 2007

Die UBS kann für das zweite Quartal 2007 einen Rekordgewinn von 5,6 Mrd. Fr. verbuchen. Die Bank warnt aber auch vor schwierigen Marktbedingungen.

1. Okt. 2007

Wegen der US-Hypothekarkrise muss die UBS 4 Mrd. Dollar abschreiben. 1500 Stellen im Investment Banking werden abgebaut. Finanzchef Clive Standish und Investmentbank-Chef Huw Jenkins treten zurück.

30. Okt. 2007

Die UBS muss wegen der US-Hypothekenkrise für das dritte Quartal 2007 einen Verlust von 726 Mio. Fr. verbuchen.

10. Dez. 2007

Die Grossbank schreibt weitere 10 Mrd. Dollar ab. Um die Bilanz zu stärken, steigen der Staatsfonds GIC aus Singapur und ein Geldgeber aus dem Nahen Osten ein.

18. Jan. 2008

Die UBS streicht als Reaktion auf ihre hohen Verluste die Hälfte der Stellen im Eigenhandel und Immobiliengeschäft ihrer Investment Bank.

30. Jan. 2008

UBS gibt einen Verlust im vierten Quartal 2007 von 12,5 Mrd. Fr. bekannt. 4 Milliarden muss sie abschreiben. Insgesamt musste sie 2007 rund 21 Mrd. Fr. abschreiben.

14. Feb. 2008

Für 2007 muss die Grossbank den ersten Verlust ihrer 10- jährigen Geschichte hinnehmen, knapp 4,4 Mrd. Franken. 2006 gab es noch einen Reingewinn von über 12 Mrd.

21. Feb. 2008

Trotz Rücktrittsforderungen wird Verwaltungsrats-Präsident Marcel Ospel für ein weiteres Jahr nominiert. Fiat-Sanierer Sergio Marchionne wird ihm als nebenamtlicher Vizepräsident an die Seite gestellt.

27. Feb. 2008

An der ausserordentlichen Generalversammlung stimmen die Aktionäre einer Kapitalerhöhung und dem Einstieg der Investoren aus Singapur und dem Nahen Osten zu. Eine von der Stiftung Ethos verlangte Sonderprüfung wird knapp abgelehnt.

17. März 2008

Der Notverkauf der US-Investmentbank Bear Stearns und die überraschende Diskontsatz-Senkung in den USA schicken die Börsen weltweit auf Talfahrt. An der Schweizer Börse stürzt UBS um knapp 14% ab.

1. April 2008

Die UBS muss im ersten Quartal 2008 einen Verlust von rund 12 Mrd. Franken hinnehmen. Auf Ramschhypotheken muss sie weiter 19 Mrd. Dollar abschreiben – total hat sie 40 Mrd. Franken in der US-Hypothekenkrise in den Sand gesetzt. Eine weitere Kapitalerhöhung von 15 Mrd. wird nötig. VR-Präsident Marcel Ospel verzichtet auf eine weitere Amtszeit. Als Nachfolger wird Chefjurist Peter Kurer nominiert.

4. April 2008

Ex-UBS-Chef Luqman Arnold fordert als Aktionär eine Trennung von Investment Bank und Vermögensverwaltung. Zudem hält er den “Insider” Kurer als Ospel-Nachfolger für ungeeignet. Dem widerspricht UBS-Konzernchef Marcel Rohner.

16. April 2008

Die UBS legt das Umtauschverhältnis für Aktiendividenden fest: Die Aktionäre erhalten für 20 Namenaktien eine neue Aktie als Dividende.

21. April 2008

Die UBS analysiert im Bericht an die Bankenkommission EBK das Subprime-Debakel. Sie nennt Fehleinschätzungen, mangelnde Überwachung und falsche Anreize als Ursachen.

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EBK

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) wurde ursprünglich als Aufsichtsorgan über den Bankensektor eingerichtet. Im Lauf der Zeit wurde ihr Tätigkeitsfeld ausgedehnt auf Banken, Wertschriftenhändler und Fondsmanager betreffend Geldwäscherei. Die EBK ist zwar nicht Teil der Bundesverwaltung, ist jedoch im Finanzdepartement integriert.

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23. April 2008

Die UBS-Generalversammlung entscheidet über einen neuen Verwaltungsratspräsidenten und eine Kapitalerhöhung.

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