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Chronologie des Holocaust/Shoa-Fonds

Fünf Jahre lang hat der Spezialfonds über 300'000 bedürftige Überlebende des Holocaust mit insgesamt rund 300 Mio. Franken unterstützt. Hier einige Stationen der Fonds-Geschichte:

7.Januar 1997 – Im Zuge der Kontroverse um die Rolle der Schweiz und ihrer Banken zur Nazizeit zeigt sich der Bundesrat bereit zur Schaffung eines Fonds zugunsten von Naziopfern.

5. Februar 1997 – Die Schweizer Grossbanken Credit Suisse, Bankverein und Bankgesellschaft beschliessen, 100 Millionen Franken in einen solchen Fonds einzuzahlen.

26. Februar 1997 – Der Bundesrat richtet im Einverständnis mit den Geldgebern und jüdischen Organisationen per 1. 3. 1997 einen Spezialfonds für bedürftige Holocaust-Opfer ein und erlässt eine entsprechende Verordnung.

März bis Mai 1997 – Ernennung der Fondsgremien, die vor allem auf jüdischer Seite auf Probleme stösst (Rückzug von Elie Wiesel). Präsident wird Rolf Bloch.

7. Juli 1997 – Die Fonds-Leitung gibt eine erste Tranche von 17 Millionen Franken für bedürftige Holocaust-Überlebende in Osteuropa frei.

3. Nov. 1997 – Die Schweizerische Nationalbank zahlt 100 Millionen Franken in den Spezialfonds ein. Mit weiteren Spenden steigt das Fondsvermögen auf rund 273 Millionen Franken.

18. Nov. 1997 – Erste Auszahlungen aus dem Spezialfonds an Bedürftige in Riga.

13. Aug. 1998 – Die Einigung zwischen den Schweizer Grossbanken, Sammelklägern und dem Jüdischen Weltkongress auf den 1,25 Mrd. Dollar schweren Bankenvergleich verringert den Druck auf die Schweiz.

15. Jan. 1999 – Im Streit unter Roma-Vereinigungen um Verteilung von Fonds-Geldern in Polen reicht der Roma National Congress Strafanzeige vor einem Berner Gericht ein. Am 17. 12. 1999 entscheidet das Gericht auf Nichteintreten, da keine Unregelmässigkeiten nachgewiesen werden konnten.

15. Okt. 1999: Der israelische Politiker und das Mitglied des Spezialfonds, Josef Burg, stirbt im Alter von 90 Jahren.

19. April 2000 – Der Bundesrat verlängert das dreijährige Mandat von Fondsleitung und Beirat.

Dezember 2000 – Bewilligung der letzten Gesuche. Beginn der Kontroll- und Abschlussphase.

30. August 2001 – Der Spezialfonds spricht seine letzten Gelder für Holocaustopfer in Kosovo.

2. Mai 2002 – Die Fondsleitung verabschiedet an der letzten Plenarsitzung in Bern den Schlussbericht.

31. Juli 2002 – Geplante Auflösung des Fonds.

swissinfo und Agenturen

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