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Churer Effort vor Minikulisse

Der Langnauer Torhüter Claudio Bayer konnte auch das 4. Tor des EHC Chur nicht verhindern. Keystone

Im vierten Playout-Halbfinal verliert Langnau überraschend gegen Chur mit 2:4, bezwingen die Kloten Flyers Davos mit 6:3 und besiegen die ZSC Lions Lugano mit 2:1.

Das Publikum hat sich längst vom EHC Chur abgewandt: Auf ihrer eigenen Klub-Homepage werden die Bündner verspottet und im Hallenstadion sparte die Minikulisse von 850 Zuschauern – so wenige waren seit der NLA-Promotion vor zwei Jahren nie erschienen – zu Beginn mit lautstarker Kritik nicht. Wer mochte es ihnen nach zuletzt sieben Niederlagen in Serie verargen?

Durch die Schmährufe offenbar im Stolz verletzt, waren die in jeglicher Hinsicht gebeutelten Einheimischen aber unerwartet zu einem bescheidenen Effort in der Lage.

Die Schlüsselrolle spielte dabei zweifellos Gerhard Schneller. Dem 21-Jährigen gelang in der 10. Minute das Führungstor, in der 45. schoss das Talent auf Vorarbeit seines schwedischen Centers Kristian Gahn das wegweisende 4:2.

Ein drittes Heimspiel für Kloten

Die Helden bei Klotens 6:3-Sieg gegen Davos, der den Flyers am kommenden Dienstag ein drittes Heimspiel einbringt, sind erst 17-jährig: Romano Lemm erzielte seinen ersten NLA-Hattrick, Patrik Bärtschi wirbelte in der starken vierten Linie.

Kloten besann sich wie schon im ersten Heimspiel auf seine Stärken, die Schnelligkeit und die Wendigkeit. Davos fand ohne den für zwei Spiele gesperrten Reto von Arx gegen die sehr kompakt und beinahe fehlerlos auftretenden Zürcher kein Mittel.

Erbringt Wladimir Jursinows Team nun auch am Samstag in Davos eine derart gute Leistung, so ist den Flyers die erstmalige Finalqualifikation seit dem letzten Meistertitel 1995/96 durchaus zuzutrauen.

ZSC Lions gleichen mit spätem Tor aus

Die ZSC Lions spielten 2:1 und glichen die Serie zum 2:2 aus. Das Siegtor erzielte Reto Stirnimann 102 Sekunden vor Ablauf der Overtime.

Wieder Reto Stirnimann! Der 27-Jährige hatte bereits die Viertelfinal-Serie gegen den HC Ambri-Piotta mit einem Tor in der Verlängerung entschieden. Und zum Siegtreffer beim entscheidenden Auswärtssieg gegen die Leventiner hatte er die Vorarbeit geleistet.

Stirnimanns Treffer war nach 78 Minuten und 18 Sekunden sehr überraschend gekommen. Lugano dominierte die Verlängerung und besass die besseren Torchancen.

Lugano zeigte zwar eine viel stärkere Leistung als letzten Samstag beim 1:6, trotzdem hatten die ZSC Lions schon im dritten Abschnitt eine Zeit lang wie Sieger ausgesehen. Peter Jaks brach in der 47. Minute mit einem Backhandschuss das torlose Skore.

Bob Lachance gelang in der 53. Minute indessen der Ausgleich, als sich ein ZSC-Verteidiger dem Lugano-Duo Rötheli/Lachance gegenüber sah. Für Lachance war es der zweite Treffer im zweiten Playoff-Einsatz.

Der dritte Abschnitt war bedeutend lebhafter als die vorherigen Drittel. Mehr als 40 Minuten lang lebte die Partie vor allem von der Spannung. Das Spiel im zum dritten Mal während dieser Playoffs ausverkauften Hallenstadion war zwar intensiv; zusammenhängende Aktionen blieben jedoch selten.

swissinfo und Agenturen

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