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ConocoPhillips mit Gewinnsprung im zweiten Quartal

HOUSTON (awp international) – Der drittgrösste US-Ölkonzern ConocoPhillips hat dank höherer Preise und Anteilsverkäufe im abgelaufenen Quartal seinen Gewinn überraschend deutlich gesteigert. Der Überschuss vervierfachte sich fast im Vergleich zum krisenbedingt schwachen Vorjahreszeitraum auf 4,2 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch in Houston mitteilte.
Bereinigt um Einmaleffekte wie Verkaufserlöse lag der Gewinn bei 2,5 Milliarden Dollar, auch das ist noch ein sattes Wachstum von mehr als 150 Prozent. Vom Moratorium der amerikanischen Regierung für die Ölförderung auf hoher See wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko war ConocoPhillips nach eigenen Angaben fast nicht betroffen. Die Aktien legten im vorbörslichen Handel zu.
Das Unternehmen hat in Folge der Wirtschaftskrise ein hartes Sparprogramm aufgelegt und will sich künftig auf seine starken Geschäftsbereiche konzentrieren. Auf der Verkaufsliste steht aus diesem Grund nun auch die Beteiligung am russischen Ölkonzern Lukoil. Bis Ende des dritten Quartals will ConocoPhillips zunächst 40 Prozent seiner Aktien an die Russen selbst abgeben. Das entspricht 7,2 Prozent der gesamten Lukoil-Aktien. Dafür kassieren die Texaner 3,44 Milliarden Dollar. Die übrigen 60 Prozent seiner Lukoil-Papiere will Conoco bis Ende 2011 über die Börse veräussern. Vorstandschef Jim Mulva begründete den Verkauf auch mit den Geschäftserwartungen.
Abgeben will der Konzern zudem seine Raffinerie in Wilhelmshaven. Den einmal geplanten Ausbau hat Conoco, das in Deutschland die Jet-Tankstellen betreibt, längst ad acta gelegt. Im vergangenen Jahr stand die Raffinerie aus wirtschaftlichen Gründen lange still. Die Ölgesellschaften klagen im Raffineriegeschäft seit langem über Überkapazitäten./nl/fn/wiz

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