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Credit Suisse: 90 Mio. Dollar für Enron-Vergleich

1,4 Mrd. Fr. in der Kriegskasse: Credit Suisse. Keystone

Die CS Group hat mit dem konkursiten US-Energiekonzern Enron einen Vergleich über 90 Mio. Dollar abgeschlossen. Der Vergleich bedeutet für die CS kein Schuld-Eingeständnis.

Der US-Tochter der Credit Suisse und anderen Banken war vorgeworfen worden, Enron-Energiehändlern bei betrügerischen Handlungen geholfen zu haben.

Die finanziell gewichtigeren Zivilklagen geprellter Enron-Gläubiger bleiben aber hängig. Die CS hat für Rechtsfälle 1,4 Mrd. Franken zurückgestellt.

Der Abschluss des Vergleichs wurde von den Enron-Liquidatoren in der Nacht auf Mittwoch in Houston bekannt gegeben. Mit dem Vergleich schafft sich die US-Tochter der CS Klagen von Enron wegen Beihilfe zu Betrug und weiterer Delikte vom Hals.

1,4 Milliarden in der Kriegskasse

Gleichzeitig verzichtet die CS auf eigene Forderungen von insgesamt über 400 Mio. Dollar gegen Enron. Der Vergleich bedeutet für die CS kein Eingeständnis einer Schuld.

Mit der Zahlung über 90 Mio. Dollar (rund 110 Mio. Franken) kommt die CS vergleichsweise günstig davon. Andere Investmentbanken hatten für ihre Vergleiche teilweise weit tiefer in die Tasche greifen müssen.

Auch die CS ist aber noch nicht aus dem Schneider. Die finanziell weit gewichtigeren Zivilklagen von geprellten Enron-Gläubigern sind noch immer hängig. Im bisher grössten Fall hatte die US-Investmentbank JPMorgan Chase geschädigten Anlegern letztes Jahr 2,2 Mrd. Dollar gezahlt.

Die CitiGroup warf zwei Mrd. Dollar auf. Die CS hat sich finanziell gewappnet: In ihrer Kriegskasse für Rechtsfälle befinden sich rund 1,4 Mrd. Franken.

swissinfo und Agenturen

Der Energiekonzern Enron mit Sitz in Houston, Texas, ging im Dezember 2001 in Konkurs.

Der Enron Konkurs war nach dem Konkurs von WorldCom der zweitgrösste Konkurs in den USA.

Enron war einer der weltgrössten Energiekonzerne und erwirtschaftete im Jahr 2001 einen Umsatz von 101 Mrd. Dollar.

Credit Suisse: Kennzahlen 1. Quartal 2006:
Nettoumsatz: 21,779 Mrd. Fr.
Nettogewinn: 2,604 Mrd. Fr.
Neuzufluss an Kundengeldern: 31,1 Mrd. Fr.

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