Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Credit Suisse: Rekordgewinn und neuer Chef

Oswald Grübels Abgang kommt überraschend. Keystone

Oswald Grübel, Konzernchef der zweitgrössten Schweizer Bank, tritt auf Anfang Mai zurück. Sein Nachfolger wird Brady Dougan, Leiter des Investment Banking bei Credit Suisse.

Gleichzeitig meldet die Grossbank für 2006 einen Rekordgewinn von 11,3 Milliarden Franken – eine Verdoppelung gegenüber 2005.

Der Wechsel an der Spitze erfolge aus “einer Position der Stärke und des Erfolgs”, teilte die Grossbank am Donnerstag mit.

Grübel habe die Frage seiner Nachfolge “in enger Abstimmung mit dem Verwaltungsrat” begleitet.

Der 1943 geborene Grübel ist seit rund 40 Jahren bei der Credit Suisse tätig.

Brady Dougan tritt am 5. Mai 2007 die Funktion des CS- Konzernchefs an. Der US-Amerikaner Dougan ist seit 17 Jahren bei der Grossbank tätig.

Erfahrener Banker

Die CS schätze sich glücklich, einem “so erfahrenen Banker die Verantwortung für die weitere Entwicklung der Bank” zu übertragen, wird CS-Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz in der Mitteilung zitiert.

Paul Calello wiederum übernimmt als CEO der Division Investment Banking die Nachfolge von Dougan. Zusätzlich wird Robert Shafir zum Chef Executive Officer der Region Americas ernannt.

Auf den ersten Blick schien es Marktbeobachtern überraschend, dass ein Investmentbanker und nicht ein Private Banker die Leitung des Konzerns übernimmt.

Rekordgewinn

Im Gewinn ist ein Nettobuchgewinn von 1,8 Mrd. Franken aus dem Verkauf der Winterthur-Versicherungen enthalten, der im vierten Quartal verbucht wurde.

Die Nettoerträge wuchsen um 27% auf 38,6 Mrd. Franken, der Geschäftsaufwand nahm lediglich um fünf Prozent auf 24,4 Mrd. Franken zu.

Der Zufluss von Nettoneugeldern betrug 95,4 Mrd. Franken. Die Aktionäre sollen eine von 2 auf 2,24 Franken erhöhte Dividende erhalten. Zudem will die CS gemäss Mitteilung innert drei Jahren Aktien für bis zu 8 Mrd. Franken zurückkaufen.

Die CS bezeichnete den Start in das laufende Jahr als gut. Es wird mit weiterem Wachstum gerechnet.

swissinfo und Agenturen

Credit Suisse in Zahlen 2006:
Reingewinn: 11,327 Mrd. Fr. (+94%).
Neugeldzufluss: 95,4 Mrd. Fr.
Dividendenvorschlag: 2,24 Fr. pro Aktie.
Der Konzern beschäftigt rund 45’000 Mitarbeitende.

Credit Suisse wurde 1856 von Alfred Escher gegründet, mit dem Ziel, den Ausbau des Eisenbahnnetzes und die Industrialisierung der Schweiz zu finanzieren.

Heute ist die Bankengruppe mit Sitz in Zürich nach der UBS die zweitgrösste Schweizer Bank.

UBS und Credit Suisse erreichen zusammen rund 50% der gesamten Bilanz aller Schweizer Banken.

Die Aktivitäten der beiden Gruppen machen 10% des Bruttoinland-Produkts (BIP) der Schweiz aus.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft