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Das “Andere Davos” in Zürich

Anti-WEF-Demonstrant im standesgemässen Outfit. Keystone

Mehrere hundert WEF-Gegner haben sich am Samstag in Zürich zu einer internationalen Konferenz "Das Andere Davos" getroffen.

Sie hoffen, dass der “Widerstand gegen die neoliberale Globalisierung” auch auf die Schweiz überschwappt.

Vertreterinnen und Vertreter von Gewerkschaften, der Antikriegs-Bewegungen sowie von in- und ausländischen Widerstands-Bewegungen diskutierten über “die kapitalistische Globalisierung der Gewalt”. Sie suchten dazu nach “Antworten von unten”.

Gewerkschaften eingebunden



Die Diskussionen in den Workshops und Konferenzen seien – erfreulicherweise – “widersprüchlicher und kontroverser” als in früheren Jahren gewesen, meinte Alessandro Pelizzari, Sektretär der Veranstalter-Organisation “Attac Schweiz”.

Stärker eingebunden in die Zürcher Gegenveranstaltung zum Davoser Weltwirtschaftsforum WEF waren die Gewerkschaften und die autonomen Globalisierungsgegner. Wie schon letztes Jahr stark vertreten waren die Antikriegsbewegungen.

Mit dem “Anderen Davos” wollte “attac Schweiz” laut Pelizzari den Widerstand “gegen die kriegerische Politik der USA und gegen den brutalen Sozialabbau in Europa” in die Schweiz tragen. Angeprangert wurde die imperialistische Strategie der USA in Irak “zur Ausplünderung der Ressourcen und zur geopolitischen Kontrolle”.

Besprochen wurde die internationale Mobilisierung gegen die Besatzung des Irak. “Das Andere Davos” soll dazu eine Demonstration zum ersten Jahrestag des Kriegsbeginns organisieren.

Sozialer Krieg gegen Lohnabhängige



Vorbereitet wurde ferner eine Kampagne für den internationalen Frauenaktionstag vom 8. März, der als Aktionstag gegen Sozial- und Rentenabbau bezeichnet wurde. Die sich verschärfende Rezession in der Schweiz führe zu einem regelrechten “sozialen Krieg gegen die Lohnabhängigen”, hiess es.

Die Frauen, die davon am stärksten betroffen seien, müssten sich deshalb besonders wehren gegen die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sowie gegen den Ausverkauf der sozialen Sicherung und der öffentlichen Dienstleistungen.

Widerstand durch Theater



Mit den drängenden Fragen der Globalisierung setzt sich auch die Theatergruppe “400asa” auseinander. Sie führte an der Konferenz eine öffentliche Probe des Stücks “Davos. Eine Expedition ins Gebirge” durch.

In der Podiumsdiskussion dazu wurde gefordert, das Theater müsse sich überlegen, welche Formen des Widerstandes – gemeinsam mit sozialen Bewegungen – möglich seien. Uraufgeführt wird das Stück von “400asa” am nächsten Donnerstag in Davos.

sda, 17.01.2004

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