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DE/Ifo: Unternehmen investieren immer noch zurückhaltend

MÜNCHEN (awp international) – Die deutschen Unternehmen werden sich laut einer Studie auch im laufenden Jahr mit neuen Investitionen eher zurückhalten. Nach dem drastischen Einbruch der Ausrüstungsinvestitionen in der Wirtschaftskrise sei für dieses Jahr eine nur schwache Erholung zu erwarten, teilte das Ifo Institut am Freitag in München mit. Eine Umfrage des Instituts bei Leasing-Unternehmen deute auf ein Investitionsplus in diesem Jahr von unter einem Prozent hin. Der Effekt vorgezogener Anschaffungen wegen des Auslaufens der degressiven Abschreibung zum Jahresende sei in der Berechnung berücksichtigt.
“Die Investitionstätigkeit ist damit noch weit davon entfernt, die Rolle als Konjunkturlokomotive zu übernehmen”, sagte Ifo-Experte Arno Städtler. Ein wesentlicher Grund für die schwache Investitionsgüternachfrage sei die schwache Auslastung der Kapazitäten im verarbeitenden Gewerbe. Diese habe sich zuletzt zwar deutlich verbessert, sei aber immer noch weit von ihrem Vorkrisen-Niveau entfernt. Hauptmotiv für Investitionen sei nicht die Neu-, sondern die Ersatzbeschaffung.
Mittelfristig gibt sich das Ifo Institut aber optimistischer. Als Grund gilt der voraussichtlich rückläufige Kapitalexport in Staaten wie Griechenland, Spanien oder die USA infolge der Finanz- und Eurokrise. “Deutschland wird davon profitieren, dass nach der Krise weniger Kapital in diese Staaten fliesst”, sagte Städtler. Dieses Geld werde künftig für Neuinvestitionen und für den Bau im Inland zur Verfügung stehen./bgf/jha/

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