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Deiss mit Wirtschafts-Delegation nach Mexiko

Devisen-Wechselstube in Mexiko City: Auch die Schweiz hofft auf gute Geschäfte. Keystone

Bundespräsident Joseph Deiss reist diese Woche mit Vertretern der Schweizer Wirtschaft nach Mexiko. Es ist der erste Schweizer Besuch dieser Art in Mexiko.

Die Reise kommt zu einem Zeitpunkt, in dem das mittelamerikanische Land seine Wirtschaft öffnen will.

Deiss, Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft, wird bei seinem Besuch den mexikanischen Präsidenten Vicente Fox und andere Regierungs-Vertreter treffen. Auf dem Tapet stehen wirtschaftliche und politische Fragen.

Mexiko ist für die Schweiz nicht nur als Handelspartner, sondern auch als Mitglied der amerikanischen Freihandelszone NAFTA wichtig. Zu ihr gehören auch die Vereinigten Staaten.

Deiss wird von Ueli Forster begleitet, dem Präsidenten des Wirtschafts-Dachverbandes economiesuisse. Auch die Chefs des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) und Swissmem, der Dachorganisation der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, sind mit von der Partie.

Einzelne Firmen haben hohe Manager mit auf die Reise geschickt. Darunter sind Vertreter von Nestlé, Novartis, Clariant, UBS, ABB und Alstom Schweiz, SGS sowie Holcim.

Wichtiger Handelspartner

Mexiko ist die zehntgrösste Volkswirtschaft weltweit und hinter Brasilien der zweitgrösste Handelspartner in Lateinamerika.

Die Exporte von der Schweiz nach Mexiko betrugen im vergangenen Jahr 914 Mio. Franken, fast ein Prozent aller Exporte. Die Importe aus Mexiko beliefen sich auf 219 Mio. Franken.

Allerdings liegen diese Zahlen fast vier Mal höher, wenn man bedenkt, dass viele Produkte aus Mexiko in den Niederlanden verarbeitet werden, bevor sie in die Schweiz exportiert werden.

Beziehungen ausbaubar

Die Schweizer Direktinvestitionen in Mexiko betrugen vor zwei Jahren 4,2 Mrd. Franken, ungefähr ein Prozent der weltweiten Direktinvestitionen der Schweiz.

Ungefähr 350 Firmen mit Schweizer Finanzierung machen in Mexiko Geschäfte, vor allem in den Bereichen Dienstleistungen und Produktion.

Das Schweizerische Aussenministerium bezeichnet die bilateralen Beziehungen mit Mexiko als sehr gut, während man beim Volkswirtschafts-Departement darauf verweist, dass sich die Beziehungen in den letzten 15 Jahren kontinuierlich verbessert hätten.

Bilaterale Beziehungen

Der mexikanische Präsident Fox besuchte die Schweiz im vergangenen Mai. Er wurde im Jahr 2000 als Kandidat der Opposition gewählt und beendete damit die in Mexiko über 70 Jahre währende Dominanz der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI).

Die Öffnung der Wirtschaft Mexikos begann 1994 mit dem Beitritt zum NAFTA-Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada.

2002 unterzeichnete Mexiko ein Freihandelsabkommen mit der EU, um eine zu starke wirtschaftliche Abhängigkeit von den USA zu unterlaufen.

Chance auch für Entwicklungsländer

Mit der Schweiz bestehen verschiedene wirtschaftliche und juristische Abkommen, so über den Handel mit Landwirtschafts-Erzeugnissen sowie ein Doppelbesteuerungs- und ein Investitionsschutz-Abkommen.

Donald Johnston, Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), bezeichnete vergangene Woche die Öffnung der mexikanischen Wirtschaft für Aussenhandel und Investitionen als Hoffnungsschimmer für Entwicklungsländer.

swissinfo, Chris Lewis
(Übertragung aus dem Englischen: Philippe Kropf)

Mexiko hat die zehntstärkste Wirtschaft der Erde. Es ist der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz in Lateinamerika.
Wichtig ist das Land, weil es Mitglied der amerikanischen Freihandelszone NAFTA ist (mit USA und Kanada).
In Mexiko sind 350 Unternehmen mit Kapital aus der Schweiz aktiv, vornehmlich im Dienstleistungs-, Industrie- und Handelssektor.

Bundespräsident und Wirtschaftsminister Deiss begleitet eine Schweizer Delegation nach Mexiko.

An der Spitze der Delegation steht Ueli Forster, Präsident des Wirtschafts-Dachverbandes economiesuisse.

Der Besuch, der erste eines Schweizer Regierungspräsidenten, umfasst auch ein Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten Fox.

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