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Der dritte EM-Halbfinalist heisst Russland

Roman Pawljutschenko trifft zum 1:0 für Russland Keystone

Mit einem 3:1-Sieg nach Verlängerung über die favorisierten Holländer schafften die Russen am Samstagabend in Basel überraschend den Einzug ins EM-Halbfinale.

Am Donnerstag treffen die Russen im Halbfinale in Wien auf den Sieger aus der Partie Spanien gegen Italien, die sich am Sonntag gegenüberstehen.

Keineswegs unverdient

Das russische Team des niederländischen Trainers Guus Hidding siegte durch Treffer von Roman Pawljutschenko in der 56. Minute sowie Dimitriy Torbinskiy (112.) und Andrey Arshavin in der 116. Minute und schaffte damit die bisher grösste Turnier-Überraschung.

Mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Stürmerstar Ruud van Nistelrooy (86.) hatten sich die Niederländer in die Verlängerung gerettet.

Fast auf den Tag genau 20 Jahre nach der Endspielniederlage der Sowjetunion gegen die Niederlande bei der EM 1988 präsentierten sich die Russen als das aggressivere und spielstärkere Team, wobei sie allerdings zahlreiche Kontermöglichkeiten vergaben.

Die Niederländer konnten nur phasenweise an ihre zuletzt starken Leistungen anknüpfen und liessen die Durchschlagskraft im Angriff vermissen.

Hollands Trainer Marco van Basten vertraute genau der Mannschaft, die Frankreich im zweiten Gruppenspiel mit 4:1 geschlagen hatte.

Später Ausgleich

Den besseren Start erwischten die Russen mit Stürmer Pavlyochenko, der in der 8. Minute völlig freistehend über das von Edwin van der Sar bewachte Tor köpfte. Der 37-jährige Holländische Torwart absolvierte sein 16. EM-Spiel und egalisierte damit den Rekord des Franzosen Lilian Thuram.

Auf die erste Chance der Niederländer mussten die Oranje-Fans bis zur 29. Minute warten: Haarscharf verpasste Ruud van Nistelrooy. Im Gegenzug musste van der Sar sein ganzes Können gegen einen Schuss von Arshavin aufbieten.

Zur zweiten Hälfte kam van Persie für den enttäuschenden Dirk Kuyt, ohne das Spiel seines Teams beleben zu können. Den ersten Treffer machten die Russen: In der 56. Minute nutzte Roman Pavlyuchenko eine Hereingabe und schob aus acht Metern ein.

Zahlreiche gute Kontermöglichkeiten liessen die Russen daraufhin ungenutzt. Dies rächte sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit, als van Nistelrooy eine weite Freistosshereingabe ins Tor köpfte (86.).

Kurios dann der erneute Führungstreffer für die Russen: Der eingewechselte Dimitriy Torbinskiy lenkte eine weite Flanke mit dem linken Aussenrist ins niederländische Tor (112.). Vier Minuten darauf gelang Arshavin die endgültige Entscheidung gegen die immer durchlässigere Abwehr der Niederländer.

swissinfo und Agenturen

St. Jakob Park Basel : 38 374 Zuschauer .

Schiedsrichter: Michel (Slq). Tore: 56. Min. Pavlyuchenko 0-1, 86. Min.Van Nistelrooy 1-1, 112. Min. Torbinski 1-2, 116. Min. Arshavin 1-3.

Niederlande:: Van der Sar; Boulahrouz (54. Min. Heitinga), Ooijer, Mathijsen, van Bronckhorst; de Jong, Engelaar (62. Min. Afellay); Kuyt (46. Min. van Persie), van der Vaart, Sneijder; van Nistelrooy.

Russland: Akinfeev; Anyukov, Ignashevich, Kolodin, Zhirkov; Semak; Saenko (81. Min. Torbinski), Semshov (69. Min. Bilyaletdinov), Zyryanov; Pawljutschenko (115. Min. Sychev), Arshavin.

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