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Deutsche Bank im Parmalatprozess freigesprochen

MAILAND (awp international) – Im Prozess um die Pleite des italienischen Lebensmittelriesen Parmalat sind die Deutsche Bank und die drei US-Banken Bank of America , Citigroup und Morgan Stanley freigesprochen worden. Wie italienische Medien berichteten, entschied ein Mailänder Gericht am Montag, dass die Vorwürfe gegen die Banken und ihre Manager unbegründet seien. Die Staatsanwaltschaft hatte den Banken und sechs leitenden Managern von Kreditinstituten zur Last gelegt, nicht genug getan zu haben, um die Pleite abzuwenden, und zudem davon profitiert zu haben.
In ihrem Plädoyer hatten die Staatsanwälte im vergangenen Januar Entschädigungszahlungen von 900.000 Euro pro Bank gefordert. Ausserdem sollten die Angeklagten die aus der Spekulation angeblich erwachsenen Profite zurückerstatten.
Parmalat war im Dezember 2003 unter einem Schuldenberg von mehr als 14 Milliarden Euro zusammengebrochen. Der ehemalige Parmalat-Chef Calisto Tanzi hatte mit seinen Mitarbeitern über Jahre Bilanzen gefälscht. Der Fall gilt als einer der grössten Betrugsskandale der europäischen Unternehmensgeschichte und Tanzi seitdem als schwarzes Schaf des italienischen Kapitalismus. Er wurde zu 18 Jahren Haft verurteilt, die er wegen gesundheitlicher Probleme im Hausarrest absitzt./krl/DP/he

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