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Deutsche Bank sagt Ackermann rund 9 Millionen Euro zu (AF)

FRANKFURT (awp international) – Rund neun Millionen Euro soll Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann für das Jahr 2010 kassieren. Das ist zwar etwas weniger als ein Jahr zuvor, dennoch dürfte der Schweizer einmal mehr zu den Spitzenverdienern unter den Vorstandsvorsitzenden im Dax zählen.
Allerdings wird Ackermann im eigenen Haus gemessen am Gehalt von Top-Investmentbanker Anshu Jain in den Schatten gestellt, der immer wieder als Anwärter auf den Chefsessel der grössten deutschen Bank gehandelt wird: Jain kommt insgesamt auf knapp 12 Millionen Euro, wobei fast 9 Millionen davon erst später – abhängig vom Geschäftserfolg – ausgezahlt werden.
Bar ausgezahlt bekommt Ackermann zunächst rund 2,7 Millionen Euro, wie die Deutsche Bank am Dienstag bei der Vorlage ihres Geschäftsberichts für das abgelaufene Jahr mitteilte. Jeweils gut 2,5 Millionen Euro sind Aktien und eine Barvergütung, die – abhängig vom Geschäftserfolg – erst nach einigen Jahren gewährt werden. Aktien im Wert von knapp 1,1 Millionen Euro bekommt der 63-Jährige sofort, muss diese aber über einen bestimmten Zeitraum halten.
Da Ackermanns sogenannte hinausgeschobene Barvergütung von gut 2,5 Millionen Euro erst bei Auszahlung in die Gesamtbezüge einzurechnen ist, weist der Frankfurter Dax-Konzern in seinem aktuellen Geschäftsbericht Ackermanns Jahresbezüge “nur” mit insgesamt 6,3 Millionen Euro aus. Ein Jahr zuvor waren es nach damaliger Rechnung rund 9,6 Millionen – nach den inzwischen konkretisierten und nun zugrundegelegten Rechnungslegungsstandards rund 7,5 Millionen.
Insgesamt summierte sich die Vergütung für die acht Mitglieder des Vorstandes – inklusive Ackermann – für das Jahr 2010 auf 32,4 Millionen Euro. Zusätzlich wurde den Managern eine später auszuzahlende Barvergütung von rund 12,4 Millionen Euro zugesagt. Damit ist die Summe insgesamt höher als im Vorjahr, als die acht Vorstände auf eine Gesamtvergütung von 38,98 Millionen Euro kamen.
Die Deutsche Bank hatte 2010 trotz Milliardenkosten für die Integration von Postbank und Sal. Oppenheim sowie Investitionen in den Umbau des Investmentbankings kräftig verdient – auch wenn der Überschuss auf rund 2,3 (Vorjahr: 5,0) Milliarden Euro einbrach. Das von Jain geführte Investmentbanking trug einmal mehr den Löwenanteil der Erträge bei./ben/DP/wiz1

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