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DEVISEN/Euro fällt wieder unter die Marke von 1,28 US-Dollar

NEW YORK (awp international) – Der Euro hat seinen Negativtrend auch am Freitag fortgesetzt. Nachdem ein Rekordwachstum der Wirtschaft in Deutschland die Gemeinschaftswährung am Morgen zeitweise bis auf 1,2906 US-Dollar getrieben hatte, büsste sie ihre Gewinne bis zum späten Nachmittag wieder vollständig ein. Zuletzt wurden in New York unweit des Tagestiefs 1,2759 US-Dollar für einen Euro bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2799 (Donnerstag: 1,2790) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7813 (0,7819) Euro.
Händler verwiesen als Ursache auf eine schwach verlaufene Auktion italienischer Staatsanleihen sowie die anhaltende Zurückhaltung an den Aktienmärkten. Die dadurch ausgelöste Unsicherheit habe die Risikoaufschläge südeuropäischer Staatsanleihen wieder in die Höhe getrieben, hiess es. Gegenüber zehnjährigen deutschen Anleihen sei dieser bei griechischen Papieren auf dem höchsten Stand seit dem 10. Mai angekommen.
“Konjunktursorgen in den USA haben die sehr guten Wirtschaftsdaten aus Deutschland überschattet”, sagte Devisenexperte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler & Co. Dies sei jedoch nicht den jüngsten US-Konjunkturdaten zu verdanken, sondern vielmehr eine Nachwirkung der skeptischen Aussagen der US-Notenbank Fed vom Dienstag. Auch dürfe man nach dem deutschen BIP-Wachstum im zweiten Quartal nicht ins Träumen geraten. Die ersten zwei Quartale seien zwar eine gute Basis für das Gesamtjahr. Doch die Daten machten auch deutlich, dass nun womöglich ernst gemacht werde mit der Haushaltskonsolidierung./tih/he

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