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Die Ferien-Route am Gotthard ist wieder befahrbar

Erste Bilder der Überwachungskamera nach der Wiedereröffnung. gotthard-strassentunnel.ch

Die Gotthard-Autobahn ist seit Freitag morgen wieder für den Verkehr geöffnet. Sie war nach einem Felssturz, bei dem ein deutsches Ehepaar ums Leben kam, geschlossen worden.

Die Gotthard-Route ist rechtzeitig zum Ferienreiseverkehr auf der Nord-Süd-Achse wieder sicher passierbar.

Genau einen Monat nach dem Felssturz ist die A2 bei Gurtnellen am Freitagmorgen um 5 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben worden. Gleichzeitig wird die Kantonsstrasse zwischen Amsteg und Gurtnellen wieder geöffnet.

Rechtzeitig zum Ferienreiseverkehr ist die Nord-Süd-Achse am Gotthard damit wieder in Betrieb.

Nach der Sprengung eines instabilen Felskopfes vor einer Woche wurden die Aufräumarbeiten bei Gurtnellen im Kanton Uri beendet, teilten die Behörden mit. Der Fels sei Messergebnissen zufolge jetzt “stabil und ruhig”. Zuletzt mussten noch beschädigte Steinschlagnetze erneuert und andere montiert werden.

Auf der A 2 war genau vor einem Monat ein deutsches Ehepaar bei einem Felssturz ums Leben gekommen. Die Autobahn war seitdem mit kurzer Unterbrechung gesperrt.

Schon normalerweise ein Nadelöhr

Rund 1,3 Mio. Lastwagen fahren jährlich durch die Schweiz, davon 1 Mio. durch den Gotthard. Seit seiner Schliessung hatte sich die Zahl der alpenquerenden Lkw halbiert. Die Nord-Süd-Verbindung der Schweiz ist schon unter normalen Bedingungen ein Nadelöhr.

Wenn im Juli und August täglich rund 40’000 bis 50’000 Autos durch den Gotthard fahren, geht es öfter nur im Schritttempo voran, und Staus vor den Tunnelportalen sind keine Seltenheit. Der Gotthard schluckt fast 80% des Strassentransitverkehrs.

Umso grösser ist nun die Erleichterung, dass diese Verbindung wieder vierspurig befahrbar ist. Erleichterung bei Verkehrsminister Moritz Leuenberger, der nun nicht weiter bei den umliegenden Staaten um Unterstützung bei der Bewältigung des Ausweichverkehrs werben muss.

Erleichterung bei Österreichern und Franzosen, denn sie haben einen grossen Teil der Transit-Lastwagen bei sich gesehen.

Erleichterung in Uri und im Tessin

Erleichterung auch bei der Bevölkerung des Kantons Graubünden, die am San Bernardino in den vergangenen vier Wochen nahezu eine Verdoppelung der Fahrzeuge erduldete. Am Lukmanier nahm der Verkehr gegenüber dem Vorjahr um mehr als das Dreifache zu, am Julier lag das Plus bei 30%.

Nicht zuletzt auch Erleichterung bei den Wirten und Hoteliers im Kanton Uri und im Tessin, deren Gäste nun wieder anrollen können. Sie hatten im Juni zum Teil Einbussen von bis zu 40% hinnehmen müssen.

swissinfo und Agenturen

Die Autobahn A2 zwischen Basel und Chiasso wurde 1980 mit der Eröffnung des 16,9 km langen Gotthardtunnels fertiggestellt.

Am 31. Mai 2006 wurde die A2 bei Gurtnellen im Kanton Uri geschlossen, nachdem bei einem Felssturz zwei Personen ums Leben gekommen waren.

Ende 2001 musste der Gotthard-Strassentunnel für zwei Monate geschlossen werden. Dies nach einem Brand im Tunnel, der 11 Todesopfer forderte.

2005 haben rund 6 Mio. Fahrzeuge den Gotthard-Tunnel durchquert.
Davon waren 1 Mio. Lastwagen.
Während der Schliessung des Gotthard-Tunnels wurde ein Teil des Transitverkehrs über die Route des San Bernardino umgeleitet.
Vom 1. bis zum 29. Juni wurden dort rund 430’000 Fahrzeuge registriert, gegenüber 176’000 während der gleichen Periode im letzten Jahr.

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