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Die mit den Pferden springen

Comeback in Zürich: Willi Melliger. Keystone

Wenn der CSI in Zürich ruft, kommen sie alle. Der Swiss Life CSI ist der bestbesetzte und mit 780'000 Franken bestdotierte CSI der Welt in der Halle.

Die vom 31. Januar bis zum 3. Februar mit den Pferden springen, sind Olympia-Sieger, Welt-, Europa- und Schweizer Meister. Insgesamt 18 Medaillen-Gewinner mit total 74 olympischen Medaillen oder 43 Reiter und Reiterinnen aus 13 Ländern. Die Zuschauer werden nicht zu kurz kommen; schon am Donnerstag wird der 500’000. Besucher seit 1988 persönlich begrüsst und geehrt.

Die Namen der Springreit-Asse sind wie immer in Zürich erstklassig: 13 der Top 15 der Weltrangliste und 15 Schweizer. Die Palette der Stars reicht von Olympiasieger Jeroen Dubbeldam (Ho), Weltmeister Rodrigo Pessoa (Br), Europameister Luidger Beerbaum (De), Lars Nieberg, Franke Sloothaak, Marcus Ehning und Otto Becker (alle De), Michael und John Whitaker (beide Gb), Hugo Simon (Ö), dem EM-Zweiten Ludo Philippaerts (Be), dem EM-Dritten Rolf-Göran Bengtsson (Sd) bis zu Weltcupsieger Markus Fuchs.

“Züri-Classic” fehlt in Fuchs’ Palmarès

Markus Fuchs ist der grosse einheimische Trumpf im hochkarätigen Feld. Der 47-jährige St. Galler hat das erfolgreichste Jahr seiner 30-jährigen Karriere hinter sich.

Als erster Schweizer wurde er Weltcupsieger, dazu EM-Vierter und gewann mit seinen Spitzenpferden Tinka’s Boy und Cosima fünf Grosse Preise und die German Classic in Hannover. Fuchs’ strich um eine Million Franken Preisgeld ein.

Der Weltranglisten-Erste Ludger Beerbaum hat neben der Europameisterschaft auch die “Riders Tour”, den “Top-Ten-Final” in Genf und insgesamt acht internationale GP und ebenfalls acht Autos gewonnen.

Markus Fuchs wird in Zürich im Vergleich zum Vorjahr vom Statist zum Hauptdarsteller. 2001 stand dem Weltcupsieger wegen Schonung und Verletzung kein GP-Pferd zur Verfügung.

Um 4000 Franken gewann er mit Zweit- und Drittpferden in Rahmenprüfungen. Nun erscheint die Nummer 5 der Weltrangliste aber gleich mit “doppeltem” Geschütz.

Der Holländer Hengst Tinka’s Boy soll für Markus Fuchs die Lücke in der Swiss Life Classic, dem mit 400’000 Franken höchst dotierten GP in der Halle schliessen. “Ich war in der Classic schon je einmal Zweiter, Dritter, Vierter und zweimal Sechster. Gewonnen habe ich noch nie. Es wäre daher an der Zeit. Aber die Konkurrenz ist erstklassig, so stark wie in Titelkämpfen.”

Melligers Comeback

Nebst Tinka’s Boy kann Fuchs aber auch auf Granie zählen. Die zehnjährige Westfalen-Stute im Besitz des Tessiner Industriellen Adolfo Juri – eines ehemaligen Eishockey-Cracks bei Ambri-Piotta – hat mit dem zweiten Platz beim Derby in Wien und dem 9. Rang im Weltcupspringen in Genf Qualitäten angedeutet und kann künftig Tinka’s Boy und Cosima entlasten.

Neben Fuchs ist man auf das Comeback von Willi Melliger nach sechswöchiger Reitabstinenz wegen seiner Diskushernie gespannt. Dem Neuendorfer wird der verletzte Calvaro aber ebenso fehlen wie Beat Mändli Pozitano oder Paul Freimüller Himmerdor, die für die Freiluftsaison geschont werden.

Urs Fähs Garry muss in diesem Jahr den internationalen Durchbruch schaffen und Beweise liefern, dass auf ihn bei den Weltreiter-Spielen im Herbst in Jerez (Sp) Verlass ist.

Die übrigen Schweizer, vom nationalen Champion Jörg Röthlisberger über die erfahrenen Hansueli Sprunger und Pius Schwizer bis zu den aufstrebenden Werner Muff, Claudia Gisler und Christina Liebherr, können zeigen, dass sie dereinst in der Lage sind, die Lücke hinter den etablierten Fuchs und Melliger zu schliessen.

Pferdewechsel-Première

Das Programm umfasst 14 internationale Springen. Neu ist der Swiss Life Challenge am Samstag, eine Prüfung mit Pferdewechsel nach der WM-Formel, mit Olympiasieger Dubbeldam, Weltmeister Pessoa, Europameister Beerbaum und Weltcupsieger Fuchs.

Am Donnerstag konzipiert das neue Parcoursbauer-Duo Heiner Fischer/Rolf Lüdi, das Paul Weier als Pistenchef abgelöst hat, den ersten GP. Markus Fuchs gewann den Swiss Life Grand Prix mit Goldlights von 1994 bis 1996 dreimal in Folge.

Am Freitag gilt das Mercedes Swiss Master als sportlicher Höhepunkt. Dreimal in den letzten vier Jahren siegte ein Schweizer: 1998 Lesley McNaught mit Dulf, 1999 Beat Mändli mit Pozitano und 2000 Willi Melliger mit Calvaro. Der Solothurner war der einzige Einheimische, der 1998 mit seinem Holsteiner Schimmel auch die Classic gewinnen konnte. Im Vorjahr hiess der Sieger Ludger Beerbaum auf Goldfever.

swissinfo und Peter Wyrsch (Si)

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