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Doping: Schweiz braucht noch mehr Kontrollen

Die Schweiz soll mit vermehrten Kontrollen noch härter gegen Dopingsünder vorgehen. Dies ist eine von elf Empfehlungen einer internationalen Experten-Gruppe des Europarates.

Gesamthaft wurden die Anstrengungen der Schweiz im Kampf gegen Doping aber als positiv beurteilt.

Insgesamt zeichnete der Bericht der Experten ein gutes Bild der Anstrengungen der Schweiz gegen den Einsatz von Dopingmitteln, wie das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Dienstag mitteilte.

Betont worden sei insbesondere die lange Tradition der Dopingbekämpfung mit der gemeinsam getragenen Verantwortung und der gut funktionierenden Aufgabenteilung zwischen dem Bund und dem Dachverband der Schweizer Sportverbände, Swiss Olympic.

Hohe Qualität

Ebenfalls positiv erwähnt wurde die allgemein hohe Qualität der Massnahmen, insbesondere im Bereich der Prävention, sowie das Sanktionssystem durch die Disziplinarkammer für Dopingfälle von Swiss Olympic.

Der Europarat überprüft mit dem Projekt “respect des engagements” seit 1998 die Erfüllung der Verpflichtungen, die Regierungen bei der Unterzeichnung von Abkommen eingegangen sind. Im Sport betrifft dies unter anderem die “Konvention gegen Doping im Sport”, wie das VBS schreibt.

Elf Empfehlungen



Die internationale Experten-Delegation, welche die Schweiz im April dieses Jahres besucht hatte, gab in ihrem Bericht zur Verbesserung der Dopingbekämpfung und im Hinblick auf die Weiterentwicklung insgesamt elf Empfehlungen an die Schweiz ab. Vorgeschlagen wird insbesondere eine Erhöhung der Anzahl Dopingkontrollen mit einer breiteren Definition der zu kontrollierenden Personen.

Auch die gesetzlichen Bestimmungen zur effektiveren Dopingbekämpfung müssten überprüft werden. Zudem wird eine umfassendere Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Amtsstellen und ein verstärkter Einbezug des Dopinganalyselabors in die nationale Dopingbekämpfung empfohlen.

Bericht der Schweiz



Die Schweiz wird dem Europarat innerhalb von zwei Jahren einen schriftlichen Bericht zum Stand der Umsetzung der Empfehlungen einreichen. Noch in diesem Jahr wird dem Bundesrat zudem ein Aussprachepapier unterbreitet, in dem die wesentlichen Aspekte des Berichtes aufgenommen werden. Darin sollen auch Optionen zur Weiterentwicklung der Dopingbekämpfung in der Schweiz im Hinblick auf zukünftige Anforderungen enthalten sein.

swissinfo und Agenturen

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