Navigation

EADS spielt die Eurokrise mittelfristig in die Hände (AF)

Dieser Inhalt wurde am 01. Juni 2010 - 16:03 publiziert

AMSTERDAM (awp international) - Dem europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS spielt die Eurokrise mittelfristig in die Hände. "Das Erstarken des Dollars gegenüber dem Euro wird uns helfen, rentabler zu werden", sagte Konzernchef Louis Gallois am Dienstag bei der Hauptversammlung in Amsterdam. Kurzfristig könne EADS davon jedoch nicht profitieren. Weil sich die Luftfahrtbranche allmählich von den Einbrüchen des vergangenen Jahres erholt, hält die EADS-Führung an ihren Gewinn- und Umsatzzielen für das laufende Jahr fest. Allerdings sind noch knifflige Aufgaben beim Militärtransporter A400M und dem Passagierflieger A380 zu lösen.
Die EADS-Aktie reagierte zu Beginn der Hauptversammlung positiv auf die Aussagen, lag zuletzt aber ähnlich wie am Vormittag in einem sehr schwachen Gesamtmarkt mit 2,21 Prozent im Minus bei 15,93 Euro.
Im laufenden Jahr will EADS wieder den Vorjahres-Umsatz von 42,8 Milliarden Euro erreichen. Dabei legt das Unternehmen wie bereits zuvor einen Wechselkurs von 1,40 Dollar zum Euro zugrunde. Flugzeugpreise werden grundsätzlich in Dollar festgelegt. Weil der Euro inzwischen nur noch 1,23 Dollar kostet, nimmt EADS derzeit je Flugzeug jedoch mehr ein als noch vor wenigen Monaten. Vorerst hat das Unternehmen unter dem Strich wenig davon: Es hat sich für dieses und das kommende Jahr bereits für teures Geld gegen solche Währungsschwankungen abgesichert.
RÜCKKEHR IN DIE SCHWARZEN ZAHLEN
Dennoch peilt der Konzern für 2010 die Rückkehr in die schwarzen Zahlen an: Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und ausserordentlichen Posten, bei EADS als EBIT bezeichnet, soll sich auf etwa eine Milliarde Euro belaufen. 2009 hatte hier noch ein operativer Verlust von 322 Millionen Euro gestanden, unter anderem wegen der Probleme beim Airbus A380. Deswegen sollen die Aktionäre bei der Hauptversammlung auf eine Dividende für das vergangene Jahr verzichten. EADS wolle die Dividendenzahlungen allerdings so schnell wie möglich wieder aufnehmen, sagte Aufsichtsratschef Bodo Uebber.
Der grösste Passagierflieger der Welt dürfte EADS auch in diesem und den kommenden Jahren zu schaffen machen. Zwar sind die technischen Probleme nach Unternehmensangaben mittlerweile gelöst, doch die Produktionskosten sind nach wie vor zu hoch. Erst in fünf Jahren soll das Flugzeug Gewinn abwerfen. Auch der Militärtransporter A400M, dessen Mehrkosten EADS im Vorjahr tief in die roten Zahlen gerissen hatten, macht dem Konzern weiterhin zu schaffen. Zudem stellt die Entwicklung des Langstreckenjets Airbus A350 das Unternehmen für neue Aufgaben.
ANZEICHEN FÜR AUFSCHWUNG IN DER LUFTFAHRT
Die Entwicklung bei den Fluggesellschaften macht der EADS-Führung trotz der Flugverbote nach dem Vulkanausbruch in Island Mut. "Wir haben Anzeichen für einen Aufschwung in der Luftfahrt gesehen, sowohl im Passagier- als auch im Frachtgeschäft", sagte Gallois. Für 2010 erwartet er weiterhin, dass die wichtigste Konzerntochter Airbus den Auslieferungsrekord von 2009 wiederholen und 498 Verkehrsflugzeuge ausliefern kann. Zudem sollen 250 bis 300 Aufträge für neue Flugzeuge eingehen./stw/she/tw

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.