
ECONOMICS/DE: Erwarteter Rückschlag bei Industrie-Aufträgen bleibt aus
BERLIN (awp international) – Der erwartete Rückschlag bei den Auftragseingängen der deutschen Industrie im Februar nach dem kräftigen Schub im Vormonat ist ausgeblieben. Die Industrie habe ihr Auftragsniveau preis- und saisonbereinigt gehalten, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Damit war die Entwicklung deutlich besser als von Ökonomen erwartet. Von dpa-AFX befragte Experten hatten mit einem Rückgang der Bestellungen um 1,1 Prozent gerechnet. Darüber hinaus wurde das Auftragsplus vom Vormonat deutlich von 4,3auf 5,1 Prozent nach oben revidiert. Im Jahresvergleich ergab sich im Februar arbeitstäglich bereinigt ein starkes Auftragsplus von 24,5 Prozent.
Tendenziell deutlich positive Impulse sowohl bei Vorleistungsgütern – hier vor allem in der chemischen Industrie sowie der Metallerzeugung und -bearbeitung – als auch in wichtigen Investitionsgüterzweigen wie dem Maschinenbau deuteten zusammen mit dem nach wie vor soliden Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe darauf hin, dass sich der Erholungsprozess in der Industrie fortsetzen dürfte, kommentierte das Ministerium.
Die Inlandsnachfrage sanken im Februar zum Vormonat um 1,9 Prozent, während die Nachfrage aus dem Ausland um 1,8 Prozent zulegte. Getragen wurde die Entwicklung von einem Plus bei Vorleistungsgütern von 2,1 Prozent. Die Nachfrage nach Investitions- und Konsumgütern ging hingegen um 0,6 Prozent beziehungsweise 5,6 Prozent zurück.
Im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich (Januar/Februar gegenüber November/Dezember) stiegen die Aufträge um 3,7 Prozent. Auf Jahressicht legten sie im Zweimonatsvergleich kräftig um 22,5 Prozent zu. Sie lagen damit aber noch um rund ein Fünftel unter dem Niveau von Januar/Februar 2008. Im Winter 2008/2009 waren Produktion und Auftragseingang wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise stark eingebrochen.
/jha/jkr
Die Entwicklung im Überblick
Januar Prognose Vormonat
Industrie Gesamt
Monatsvergleich +0,0 -1,1 + 5,1r
Jahresvergleich +24,5 +21,4 +20,6r
(r=revidiert, Angaben in Prozent)