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Ein Genfer soll neuer Präsident der Grünen werden

Genfer Nationalrat mit Berner Wurzeln: Ueli Leuenberger. Keystone

Ueli Leuenberger soll neuer Präsident der Grünen Partei der Schweiz werden. Der Parteivorstand schlägt den Genfer Nationalrat der Delegiertenversammlung vom 26. April zur Wahl vor.

Damit hat sich der Vorstand gegen ein Doppelpräsidium entschieden. Leuenberger tritt damit höchstwahrscheinlich die Nachfolge der abtretenden Präsidentin Ruth Genner an.

Nach Ansicht des Vorstandes ist ein Einzelpräsidium die bessere Lösung für die gegenwärtige Situation, wie es an einer Medienkonferenz in Bern hiess.

Für ein Co-Präsidium hatte sich vor allem die Berner Nationalrätin Franziska Teuscher eingesetzt. Teuscher verzichtete schliesslich während der parteiinternen Entscheidfindung auf eine Kandidatur. “Ich wollte keinen Kampf um die Spitze der Partei zwischen einem Mann und einer Frau”, sagte Teuscher.

Teuscher wird als Vizepräsidentin vorgeschlagen. Leuenberger hatte sich gegen ein Co- Präsidium ausgesprochen.

Leuenberger habe betont, er wolle Präsident eines Teams sein, führte Generalsekretär Hubert Zurkinden aus.

Gleiche Haltung in der Klimafrage

Zurkinden verwies darauf, dass die Leuenberger und Teuscher ausgezeichnete Leute und sehr qualifiziert seien. Er gehe davon aus, dass die beiden in dieser Form an der Delegiertenversammlung gewählt würden.

Als Präsident wolle er eng mit seiner Vizepräsidentin zusammenarbeiten, sagte Leuenberger. Auch wenn sie in der Frage um ein Co-Präsidium unterschiedliche Ansichten gehabt hätten, teilten sie die gleiche Meinung zur Politik und zur Klimafrage.

Die Wahl der Nachfolge für die abtretende Präsidentin Ruth Genner erfolgt durch die Delegiertenversammlung vom 26. April.

Sitzanteil mehr als verdoppelt

Ueli Leuenberger ist aktuell Vize-Präsident der Grünen Partei. Genner muss aus statutarischen Gründen auf Ende April zurücktreten. Sie führte die Partei seit Oktober 2001.

Seit den nationalen Wahlen von 1999 konnten die Grünen ihre Sitze in der Grossen Kammer (Nationalrat) mehr als verdoppeln. 1999 hatten sie neuen Sitze, 2003 kamen sie auf 13 und im Herbst 2007 auf 20 Sitze.

Seit 2007 ist die Partei auch mit zwei Sitzen in der Kleinen Kammer (Ständerat) vertreten.

Der 55-jährige Leuenberger ist seit 2003 Mitglied des Nationalrats; die 49-jährige Teuscher gehört der Grossen Kammer seit 1995 an. Wenn Teuscher als Vizepräsidentin gewählt wird, will sie Zentralpräsidentin des Verkehrs-Clubs Schweiz (VCS) bleiben.

swissinfo und Agenturen

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Die Grünen kamen bei den Wahlen im Herbst 2007 auf einen Wähleranteil von 9,6%.

Ruth Genner ist die Präsidentin der Grünen Partei der Schweiz mit der bisher längsten Amtszeit.

2001 wurde die Zürcherin als Ko-Präsidentin der Grünen gewählt, zusammen mit dem Genfer Patrice Mugny. Seit 2004 ist die Nationalrätin alleinige Parteipräsidentin.

Die meisten ihrer Vorgänger (Ruedi Baumann, Irène Gardiol und Laurent Rebeaud) standen zwischen zwei und drei Jahren an der Spitze der Umweltpartei.

Auch Sozialdemokraten (SP) und die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei (SVP) werden neue Präsidenten wählen.

Der Freiburger Nationalrat Christian Levrat wird am 1. März aller Voraussicht nach neuer Präsident der SP.

Der St. Galler Nationalrat Toni Brunner wird am 1. März neuer Präsident der SVP.

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