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Einheitskasse hätte gute Aussichten bei Abstimmung

(Keystone-SDA) Eine Mehrheit der Schweizer Wahlberechtigten befürwortet die Schaffung einer Einheitskrankenkasse. 56 Prozent unterstützen das Anliegen, für welches linke Parteien und Organisationen derzeit Unterschriften sammeln.

Dagegen sind 33 Prozent, die übrigen Befragten haben sich noch keine Meinung gebildet. Dies ergab eine Umfrage im Auftrag der Zeitungen «Blick» und «SonntagsBlick», welche am Montag veröffentlicht worden ist.

Dabei ist die Zustimmung in der Romandie mit 62 Prozent deutlich höher als in der Deutschschweiz, wo 54 Prozent eine öffentliche Krankenkasse befürworten. In den Städten ist das Echo ebenfalls positiver als auf dem Land oder in der Agglomeration.

Das sind gute Neuigkeiten für das Komitee, das seit Februar Unterschriften für die Initiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» sammelt. Schon jetzt seien über 85’000 Unterschriften beisammen, bestätigte SP-Generalsekretär Thomas Christen auf Anfrage Angaben des «Blick». Er rechnet damit, dass die Initiative noch dieses Jahr eingereicht werden kann.

SP hofft auf Einsparungen

Diese verlangt, dass eine öffentlich-rechtliche Einrichtung für die obligatorische Krankenversicherung zuständig ist. Die Initiantinnen und Initianten von SP, Grünen, Konsumenten- und Patientenorganisationen gehen davon aus, dass damit Kosten eingespart werden könnten, weil der Verwaltungs- und Werbeaufwand geringer ist. Ein ähnliches Anliegen war 2007 an der Urne deutlich abgelehnt worden.

Die repräsentative «Blick»-Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Demoscope durchgeführt. Befragt wurden 1002 Wahlberechtigte in den Deutschschweiz und in der Romandie. Die Umfrage fand zwischen dem 19. und dem 26. September statt, also vor der Bekanntgabe des moderaten Prämienanstiegs für 2012.

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