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Ende der Affäre Hänggi/Giovanoli

Silvio Giovanoli (li) und Nicolas Hänggi beim Betreten des Gerichtes in Guatemala im März 2000. Keystone Archive

Der wegen Drogenhandels in Guatemala verurteilte Schweizer Silvio Giovanoli ist nach mehr als sechsjähriger Haft freigelassen worden.

Dieser Inhalt wurde am 09. Dezember 2003 publiziert

Neben Giovanoli war in der Affäre ein zweiter Schweizer, Nicolas Hänggi, in Haft gesessen. Er war Anfang November freigekommen.

Die Freilassung Giovanolis erfolgte am 28. November. Die Schweizer Botschaft wurde erst am vergangenen Donnerstag darüber informiert.

Giovanoli habe die Schweizer Botschaft am 4. Dezember angerufen, und gesagt, dass er sich in Deutschland befinde, erklärte der Schweizer Botschafter in Guatemala-Stadt, Peter Brunold, am Montagabend.

Schweizer Botschaft überrascht

Die Schweizer Botschaft sei nicht in die Freilassungsprozedur Giovanolis involviert gewesen. "Wir konnten deshalb nicht wissen, wann er freigelassen wird", sagte Brunold.

Eigentlich sei mit Giovanoli vereinbart gewesen, dass er die Botschaft auf dem Laufenden halte. Die Kommunikation habe aber überhaupt nicht geklappt.

"Wir waren selber überrascht über die Nachricht", sagte Brunold. Von Donnerstag bis am Montag hätten sie dann auf die offizielle Bestätigung der Freilassung durch die guatemaltekischen Behörden warten müssen.

Der letzte von drei Schweizern

Giovanoli war der dritte von drei Schweizern, die wegen derselben Drogenaffäre in Guatemala vor Gericht standen. Seine beiden Landsleute, der frühere Nestlé-Manager Andreas Hänggi und dessen Sohn Nicolas, sind bereits auf freiem Fuss.

Die beiden Hänggis, Giovanoli, der Deutsche Peter Schilling und zwei Guatemalteken waren 1997 festgenommen worden. Ihnen wurde vorgeworfen, in einem für den Export von Zierpflanzen deklarierten Container 13 Kilogramm Kokain für den deutschen Drogenmarkt versteckt zu haben.

Weltweite Schlagzeilen

Der Fall machte seinerzeit unter dem Schlagwort "Conexion alemana" (deutsche Verbindung) Schlagzeilen. Im September 1998 waren Andreas Hänggi zu 12, Nicolas Hänggi und Giovanoli zu je 20 und Schilling zu 5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Im Februar 1999 sprach dann ein Berufungsrichter Andreas Hänggi und Schilling frei und reduzierte die Strafen für Nicolas Hänggi und Giovanoli. Vater Hänggi und Schilling verliessen daraufhin unverzüglich das Land.

In einem neu aufgelegten Prozess wurden Nicolas Hänggi und Giovanoli dann im März 2001 zu je 12 Jahren verurteilt. Hänggi wurde Anfang November wegen guter Führung nach etwa der Hälfte der Strafzeit freigelassen.

swissinfo und Agenturen

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