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Erdbeben stellen Geothermie in Frage

Die beiden grössten Geothermie-Projekte in der Schweiz haben zu Erdbeben geführt. Ein Projekt wurde gestoppt, das andere wird weiterverfolgt. Kritiker aber verlangen, dass weitere Projekte abgebrochen werden. (SRF/swissinfo.ch)

Die Geothermie ist eine unerschöpfliche, saubere und konstante Energie. Für 2050 hofft man, dass etwa 200 Geothermie-Stationen bis zu 10% des Energiebedarfs der Schweiz abdecken können.



Doch es gibt zahlreiche Unsicherheiten betreffend Kosten und Sicherheit. Die Injektion von Flüssigkeiten in den heissen Fels kann zu Brüchen führen, die schwache Erdbeben auslösen können. Bohrversuche in Basel haben vor einigen Jahren zu einer Serie von seismischen Aktivitäten geführt, einige davon über Magnitude 3. Das Projekt musste abgebrochen werden.



Auch bei einem anderen Projekt in St. Gallen haben im Sommer dieses Jahres Bohrarbeiten zu einem Erdbeben geführt. Messungen des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED) zeigten, dass nach Abbruch der Bohrungen hunderte Nachbeben stattfanden. Diese könnten noch Monate oder Jahre andauern, hiess es.



Während sich Energie-Fachleute einig sind, dass die Geothermie möglicherweise Vorteile bietet, setzen manche Leute andere Prioritäten bei der Vergabe von Geldern für erneuerbare Energien. Derzeit sind in der Schweiz weitere Geothermie-Projekte geplant.

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