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Enttäuschung statt Bestätigung

58 unerzwungene Fehler hatte Roger Federer am Ende des Spiels auf dem Konto. Keystone

Der Höhenflug von Roger Federer wurde im French Open jäh gebremst. Er verlor in der Startrunde gegen den Marokkaner Hicham Arazi in drei Sätzen.

Die tiefen Temperaturen und der Regen, der den Spielbetrieb wieder gehörig ins Stocken brachte, passten zur Schweizer Tristesse am zweiten Turniertag in Roland Garros.

Federer war beim 3:6, 2:6, 4:6 gegen Arazi (ATP 45) im Vergleich zu seinem grandiosen Triumph in Hamburg nur ein Schatten seiner selbst und brachte kaum ein Bein vors andere. Nach exakt 100 Minuten war der Traum, beim wichtigsten Sandplatzturnier für Furore zu sorgen, wie eine Seifenblase geplatzt.

Statt die Vorschusslorbeeren und den in der Hansestadt erlangten Ruf des Mitfavoriten ein erstes Mal zu bestätigen, blieb für Federer nur der Frust über eine ungenügende Vorstellung, mit der auch eine beeindruckende Serie zu Ende ging.

In den letzten vier Major-Events hatte Federer jeweils zumindest die Achtelfinals erreicht, in Wimbledon und im French Open war er sogar unter die letzten acht vorgestossen.

Er fühle sich weiterhin müde, sah Federer einen der Gründe für seine klare Niederlage. “Die Woche in Hamburg hat auch mental viel Kraft gekostet. Ich bin nach wie vor daran, diesen Erfolg zu verarbeiten.” Gegen Arazi habe er zudem schlecht serviert, sei nicht optimal zum Ball gestanden und nie in den Rhythmus gekommen.

Federer war mit dem Entscheid des Stuhlschiedsrichters, trotz einem ersten heftigen Regenschauer zu Beginn des dritten Satzes weiterspielen zu lassen, nicht einverstanden. Die äusseren Bedingungen betrachtete er dagegen nicht als Nachteil: “Auch in Hamburg hat nicht immer die Sonne geschienen.”

Mit Fortdauer der Partie musste selbst der grösste Optimist mit Schweizer Optik einsehen, dass Federer auf verlorenem Posten stand. Die Hoffnung auf eine Wende keimte erst Mitte des dritten Satzes auf, als Federer umgehend das Rebreak zum 3:3 glückte.

Mit einem neuerlichen Service-Durchbruch beendete Arazi entsprechende Spekulationen indes postwendend – und war so just vor dem erneut einsetzenden Regen, der eine 40-minütige Pause erforderlich machte, endgültig auf die Siegesstrasse eingebogen.

swissinfo und David Bernold (si)

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