
Erlebniszentrum Paradrom will Behinderungen erfahrbar machen
(Keystone-SDA) Rathausen LU – In einer Klosteranlage bei Luzern soll 2013 das Paradrom die Tore öffnen – ein Erlebniszentrum, das Behinderungen erfahrbar macht. Der Bau des weltweit ersten Zentrums dieser Art kostet rund 22 Mio. Franken. Erwartet werden jährlich Zehntausende von Besuchern.
Bekannt sind heute Einrichtungen wie die «Blinde Kuh», wo Sehende unvermittelt mit Blindheit konfrontiert werden. Davon ausgehend sollen im Paradrom 20 bis 30 Räume entstehen, in denen diverse Arten von Behinderungen und Störungen der Sinne simuliert werden.
Erarbeitet hat das Konzept das Zürcher Gestaltungsatelier Fabritastika, das unter anderem an der Expo 02 den Hochzeitspavillon «Oui» realisierte. «Wir bauen eine Erfahrungsreise durch das Facettenreich des Lebens», so Fabritastika-Chef Peter Sauter.
Paradrom ist nicht allein für die Schweiz einzigartig. Man hätte gerne auf andere Projekte zurückgegriffen, sagt Sauter. Aber abgesehen von einzelnen Einrichtungen wie der «Blinden Kuh» gibt es sie nicht.
Entstehen soll das Erlebniszentrum in der 760 Jahre alten Klosteranlage Rathausen vor den Toren Luzerns, wo auch die Stiftung für Schwerbehinderte Luzern (SSBL) ein Heim unterhält. Treibende Kraft des Paradroms ist der Verein Kloster Rathausen und dessen Präsident, CVP-Nationalrat Pius Segmüller.
«Wir wollen einen Ort schaffen, der auf aussergewöhliche Art Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen ermöglicht», sagt Segmüller. Gleichzeitig kann mit dem Paradrom die dringend sanierungsbedürftige, denkmalgeschützte Klosteranlage erhalten werden.
Rund 22 Millionen Franken dürfte das Projekt kosten. Die Luzerner Regierung hat bereits 7 Millionen Franken zugesagt. Und der Schweizerische Baumeisterverband hat ein namhaftes Engagement für Logistik, Sach- und Dienstleistungen zugesichert. Den Rest hofft man mit Sponsoring und Spendengeldern aufzubringen.