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EU will Verkaufsstopp für Glaxo-Mittel Avandia – USA schränkt ein

BRÜSSEL/WASHINGTON (awp international) – Schwerer Rückschlag für GlaxoSmithKline : Die europäische Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt, das wegen eines erhöhten Herzinfarkt-Risikos umstrittene Diabetesmittel Avandia komplett vom Markt zu nehmen. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA plant den Zugang für Patienten erheblich einzuschränken. Dies teilten beide Behörden am Donnerstag mit.
Vor drei Jahren hatte eine Studie eine erhöhte Gefahr von Herzinfarkten beschrieben. Die FDA veranlasste daraufhin im November 2007 eine schwarz umrandete Warnung vor Herzinfarkt-Risiken. Dies ist die schärfste Warnstufe für verschreibungspflichtige Medikamente.
Der britische Pharmakonzern stellt sich im zweiten Quartal wegen rechtlicher Auseinandersetzungen auf eine Milliardenzahlung ein. Infolge der Ankündigungen der beiden Gesundheitsbehörden erwartet Glaxo im zweiten Halbjahr nur noch einen Umsatz von 100 bis 150 Millionen britischen Pfund (117 bis 176 Mio Euro) mit dem ehemaligen Verkaufsschlager. Im den Folgejahren werde nur noch mit minimalen Erlösen gerechnet./stk/stw

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