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Europäische Zentralbank belässt Leitzins bei einem Prozent

(Keystone-SDA) Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt ihren Leitzins auf historisch tiefen 1,0 Prozent und verteidigt gleichzeitig den Euro. Trotz des jüngsten Kursrutsches wähnt die Notenbank die Einheitwährung, der 16 Länder angeschlossen sind, nicht in Gefahr.
Der Euro sei «eine sehr zuverlässige Währung», sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet in Frankfurt. Der Euro-Kurs war in den vergangenen Wochen durch die Schuldenkrise massiv unter Druck geraten. Derzeit ist ein Euro rund 1.20 Dollar wert. Ende vergangenen Jahres waren es noch 1.43 Dollar.
Mit dem niedrigen Leitzins, zu dem sich die Kreditwirtschaft bei der Notenbank mit Geld versorgen kann, will die EZB die Erholung der Wirtschaft unterstützen. Der Grossteil der Finanzexperten rechnet damit, dass die Währungshüter den Leitzins frühestens Anfang kommenden Jahres wieder anheben.
Die EZB korrigierte zudem ihre Vorhersagen zur Entwicklung der Wirtschaft der Euro-Zone. In diesem Jahr werde die Konjunktur im gemeinsamen Währungsraum um 1,0 Prozent wachsen, im kommenden Jahr um 1,2 Prozent, sagte Trichet.
Bislang war die EZB von einem Wachstum von 0,8 Prozent in diesem Jahr ausgegangen. Für das kommenden Jahr hatte die Notenbank bei ihrer letzten Prognose im März noch ein Wachstum von 1,5 Prozent vorhergesagt.
Trichet machte erneut deutlich, dass die Währungshüter die über das Ankaufprogramm im Finanzsystem entstehende überschüssige Liquidität permanent absaugten, damit keine Inflationsgefahr entstehe. Die Ausgabe spezieller Schuldverschreibungen zu diesem Zweck sei aber noch nicht geplant.

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