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Federer bleibt König von Basel

Roger Federer verteidigte den Titel in Basel souverän. Keystone

Roger Federer hat seinen Titel bei den Swiss Indoors in Basel erfolgreich verteidigt. Die Nummer 1 des Welttennis bezwang den Finnen Jarkko Nieminen 6:3, 6:4.

Damit schliesst Federer auch das Tennis-Jahr 2007 als Weltranglisten-Erster ab und steht zum vierten Mal nacheinander zum Saisonende an der Spitze.

Dank des achten Sieges im achten Duell gegen Nieminen (ATP 29) gewann Federer das siebte ATP-Turnier des Jahres. Roger Federer hat als erster Spieler seit Stefan Edberg (1985/86) die Swiss Indoors in Basel zweimal hintereinander gewonnen.

Mit einem Volley am Netz beim allerersten Matchball beendete Roger Federer das kürzeste Endspiel der Turnier-Geschichte in 61 Minuten. Das Resultat entsprach den Erwartungen – Jarkko Nieminen hatte vor dem Basel-Final schon sieben Mal gegen Federer verloren und dabei nie einen Satz gewonnen.

Erstaunlich gutes Mithalten des Finnen

So gesehen hielt der 26-jährige Finne erstaunlich gut mit. Nieminen führte in Federers ersten zwei Aufschlagspielen, geriet aber dennoch 0:3 in Rückstand.

Im zweiten Satz steigerte sich Nieminen und besass eine Breakmöglichkeit für eine 2:0-Führung. Federer wehrte diese aber mit einem Netzangriff ab. Bei 4:4 gab Nieminen den Aufschlag ab, ohne dass sich Federer über Gebühr anstrengen musste.

Einwöchige Federer-Gala

Wie im Vorjahr, als er sein Heimturnier erstmals gewann, wurde an den Swiss Indoors eine Woche lang eine grandiose Federer-Gala zelebriert. Auch 2006 hatte Federer nur einen Satz verloren – im Halbfinal gegen Paradorn Srichaphan.

Bei der Titelverteidigung gab sich Federer “nach dem Schock zum Auftakt”, dem Satzverlust gegen den Deutschen Michael Berrer (6:1, 3:6, 6:3), keine Blösse mehr. Eine kleine Chance besass nur Ivo Karlovic. Ganz so nah wie Srichaphan, der 2006 im Tiebreak des dritten Satzes 3:1, 4:2 und 5:3 geführt hatte, kam der kroatische “Aufschlag-Bomber” dem Sieg über die Weltnummer 1 aber nicht.

Siege sind keine Drogen

Früher habe er vor Heimpublikum kaum den Schläger in der Hand halten können, blickte Federer diese Woche zurück. “Mittlerweile geniesse ich die Spiele aber, wenn Eltern und Freunde im Publikum sitzen und 9000 Leute nur wegen mir ins Stadion kommen. Es ist wunderbar, in diesem Szenario zu spielen.” Er war sichtlich berührt vom warmen Applaus des Publikums in Basel.

Auf die Frage, ob für ihn Siege wie Drogen seien, antwortete Federer mit einem Nein. “Tennis zu spielen und die Nummer 1 zu sein war immer mein Traum. Aber ich weiss genau, dass es im Leben wichtigere Dinge gibt als einen Turnier-Sieg.”

Jetzt freue er sich über den Sieg. “Ich habe in Basel das letzte Turnier in diesem Jahr gewonnen und werde im 2008 als Nummer 1 beginnen.”

Nummer 1 bis Ende Jahr gesichert

Für Federer standen am Sonntag nicht die gewonnenen 250 Weltranglisten-Punkte oder 120’000 Euro Preisgeld im Vordergrund. Wichtiger war, dass er sich mit dem Basel-Triumph die Nummer 1 in der Weltrangliste bis Ende Jahr sicherte.

Rafael Nadal könnte selbst mit Turniersiegen in Paris-Bercy und Schanghai (Masters) Federer nicht mehr einholen. Federer beendet zum vierten Mal hintereinander das Jahr an der Spitze des Rankings. Seit Einführung der Weltrangliste (1973) gelang das nur Jimmy Connors, John McEnroe und Pete Sampras.

Niederlage für Patty Schnyder

Patty Schnyder hat auch ihren zweiten Final in diesem Jahr verloren. Die Baselbieterin unterlag im Hallenturnier in Linz, Österreich, der Slowakin Daniela Hantuchova 4:6, 2:6.

Patty Schnyder erwischte bei ihrem letzten Auftritt in der zu Ende gehenden Saison den besseren Start und führte im ersten Satz 4:2, musste danach Daniela Hantuchova aber fünf Games in Folge und die Hoheit auf dem Court überlassen. Der Steigerung der Weltranglisten-Zehnten hatte sie nichts entgegenzusetzen und musste gegen die 24-Jährige zum vierten Mal hintereinander als Verliererin vom Platz.

Damit geht das Warten auf den elften Turniersieg weiter. Zum letzten Mal hatte Patty Schnyder im Juli 2004 in Cincinnati, Ohio (USA), triumphiert.

swissinfo und Agenturen

Roger Federer (*1981) führt seit Februar 2004 ununterbrochen die Weltrangliste der Tennisspieler (ATP) an.

2007 gewann er sieben ATP-Turniere, darunter drei Grand-Slam.

Der Internationale Tennisverband ernannte Federer zum dritten Mal hintereinander zum Spieler des Jahres.

Er ist Schweizer Sportler des Jahres 2003, 2004 und 2006.

Seit April 2006 ist Federer zudem Botschafter des UNO-Kinderhilfswerks Unicef.

Das Basler Turnier ist momentan die Nr. 2 der Hallenturniere. Ab 2009 gehören die Swiss Indoors zu den 20 wichtigsten Anlässen des ATP-Herrencircuits.

Die 38. Auflage fand dieses Jahr vom 20. bis 28. Oktober statt. Das Turnier-Budget betrug 15 Mio. Franken, das Preisgeld 1,5 Mio. Franken.

Die Organisation umfasste rund 1000 Helfer. Das Turnier wurde medial von rund 70 Ländern abgedeckt.

Bisher waren in Basel drei Schweizer Spieler erfolgreich: Michel Burgener im Jahr 1972, Jakub Hlasek 1991 und Roger Federer 2006 und 2007.

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