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Fernand Léger und die afrikanische Kunst

Der Maler Fernand Leger - hier auf einer undatierten Aufnahme von Robert Doisneau. Keystone / IBA-Archiv / Robert Doisneau

"La Création du Monde. Fernand Léger et l'art africain des collections Barbier-Mueller" heisst die aktuelle Ausstellung im Genfer Musée d'Art et d'Histoire. Sie dokumentiert den "Primitivismus" in der modernen Kunst.

Erstmals präsentiert die Ausstellung das vom Dichter Blaise Cendrars, vom Maler Fernand Léger und vom Komponisten Darius Milhaud geschaffene und 1923 in Paris uraufgeführte Ballett “La Création du Monde” im Zusammenhang mit Skulpturen aus der afrikanischen Volkskunst.

Volkskunst und Malerei

Die Schau beginnt mit den Entdeckern und Forschungsreisenden im frühen 18. Jahrhundert (James Cook, Richard Parkinson oder Pitt Rivers), welche die sogenannte “primitive” Kunst aus Afrika nach Europa brachten.

Gemälde von Braque, Jawlensky, Klee, Léger, Matisse, Picasso und weiteren Kunstschaffenden bezeugen den grossen Einfluss, den jene seit dem Kubismus vor allem in Paris von der Avantgarde hoch geschätzten Skulpturen auf mehrere Künstlergenerationen ausübten.

Epochales Gesamtkunstwerk

Seine Entstehung verdankt das eine knappe Viertelstunde dauernde, kulturgeschichtlich jedoch sehr bedeutsame Ballet nègre “La Création du Monde” dem Zusammenwirken avantgardistischer Künstler, welche sich auf individuelle Weise von der Archaik des mythologischen Stoffes inspirieren liessen.

Die Entstehung von Himmel und Erde sowie die Erscheinung des Lebens und der ersten Menschen aus der afrikanisch gefärbten Sicht des Dichters bildet zusammen mit den spätkubistischen Kostümen und dem bunten Bühnenbild von Fernand Léger im Einklang mit der Musik von Milhaud ein Gesamtkunstwerk von epochalem Rang.

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