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Filmfestival Freiburg: Frauen und Afrika top

Fanta Régina Nacro: Ihr Film "La nuit de la vérité" wurde von der Jury einstimmig gekrönt. Jean-Luc Cramatte

Der Film "La Nuit de la vérité" von Fanta Régina Nacro hat am Sonntag den "Regard d'Or" des 19. Internationalen Filmfestivals Freiburg erhalten.

Rund 25’000 Personen besuchten das in Freiburg, Bulle und Düdingen stattfindende Festival, das dem Film des Südens gewidmet ist.

Die Jury unter dem Vorsitz des Tunesiers Hassen Daldoul hat sich bei der Vergabe des “Regard d’or” einstimmig für die franko-burkinische Produktion ausgesprochen, wie das Festival mitteilte. Der vom Kanton und der Stadt Freiburg vergebene Preis ist mit 30’000 Franken dotiert.

“La nuit de la verité” von Fanta Régina Nacro ist für die Jury “ein einzigartiger Film, der sich der klassischen Form der Tragödie bedient, um das Unaussprechliche eines Massakers begreifbar zu machen”.

Spezialpreise

Der Spezialpreis der Jury ging an den belgisch-marokkanischen Film “L’enfant endormi” von Yasmine Kassari. Das Werk stellt für die Jury “in Schönheit, Würde und Feinfühligkeit die Suche zweier jungen Frauen nach Freiheit innerhalb und trotz ihrer Isolation” dar.

Für ihren Film erhielt die Regisseurin ebenfalls den Preis der FIPRESCI-Jury (Internationaler Verband der Filmpresse) sowie eine Spezial-Nennung der FICC-Jury (Internationaler Verband der Filmclubs).

Eine spezielle Erwähnung bekamen der malaysische Film “Mu” und der südkoreanische Streifen “This Charming Girl”. Der Preis der ökumenischen Jury ging an den Film “Yi Zhi Hua Naeniu” (“Die schwarz-weisse Milchkuh”) des jungen chinesischen Regisseurs Yang Jin.

Als beste Dokumentarfilme wurden ex-aequo “Song Hwan” der Südkoreanerin Kim Dong-won und “Darwin’s Nightmare” von Hubert Sauper ausgezeichnet.

Neuer Fonds für Filmproduktionen

Im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Freiburg wurde der Fonds “Visions sud est” vorgestellt. Der neue Fonds will Filmprojekte aus Afrika, Asien und Lateinamerika fördern. Er will “überzeugende authentische Projekte ohne zusätzliche Auflagen” unterstützen und ihnen zudem in der Auswertung helfen, wie in Freiburg erklärt wurde.

Die Verantwortlichen gehen von jährlich etwa acht Produktionen aus, die unterstützt werden können. Neben Spielfilmen, denen sich der Fonds in erster Linie widmet, wird er auch Dokumentarfilme fördern, die für das Kino gedreht werden, hiess es.

Von der DEZA unterstützt

Der Fonds startet mit rund einer halben Million Franken, an welche die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) einen namhaften Beitrag leistet. Gesucht werden zudem zusätzlich privatwirtschaftliche Mittel.

Der Fonds entsteht als Koproduktion der Filmfestivals in Freiburg und Nyon und des Verleihs “trigon-film” in Wettingen.

swissinfo und Agenturen

Internationales Filmfestival Freiburg 2005:

25’000 Eintritte

40 Vorstellungen

Rekordfrequenzen für die Kinos im Zentrum von Freiburg und Bulle

Die Schweizer Kinos verzeichneten 2004 gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme der Eintritte um 4,38% auf 17,706 Millionen. Der Schweizer Film liegt mit einem Marktanteil von 2,59% hingegen im Minus.

Gemäss den vom Branchenverband ProCinema veröffentllichten Zahlen zum vergangenen Kinojahr in der Schweiz war 2004 ein Jahr des US-Films. Mit 25 Titeln unter den ersten 30 zeigte sich Hollywood nach einigen schwächeren Jahren in Topform.

An der Spitze fürs 2004 liegt das Fantasy-Abenteuer “Harry Potter 3: The Prisoner of Azkaban” mit über 600’000 Besuchern. Der bestplatzierte Schweizer Film ist die vom Fernsehen produzierte Dialekt-Komödie “Sternenberg” mit rund 125’000 Besuchern auf Rang 42.

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