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Florenz war auch für Schweizer NGOs ein Erfolg

La vita è bella: Mehr als 500'000 Menschen demonstrierten für Frieden und gegen Globalisierung. (Bild: AP) swissinfo.ch

Die Schweizer Nichtregierungs-Organisationen freuen sich über die grosse Mobilisierung der Globalisierungs-Kritiker anlässlich des europäischen Sozialforums in Florenz.

Das Forum gab den verschiedenen Gruppen Gelegenheit, ihren Kampf gegen die Liberalisierung europaweit zu koordinieren.

Das Forum sei ein “enormer Erfolg” gewesen, sagte Alessandro Pelizzari von Attac Schweiz. 40’000 Personen nahmen an während den 5 Forumstagen an den Diskussionsforen teil. Die Organisatoren hatten 20’000 Besucher erwartet.

Mehr als eine halbe Million demonstrierende Globalisierungskritiker

Der Höhepunkt des Sozialforums bildete der friedliche Demonstrationszug durch Florenz, an dem zwischen 400’000 und einer halben Million Menschen ihren Wunsch nach Frieden und sozialer Gerechtigkeit zum Ausdruck brachten. Erwartet hatte man rund 200’000 Globalisierungskritiker.

Der Versuch einiger Politiker, Globalisierungskritiker zu kriminalisieren, sei fehlgeschlagen, sagte Pelizzari. Das habe die friedliche Kundgebung in Florenz vom Samstag bewiesen.

Nun müssten Gewerkschaften und politischen Parteien bei einigen Themen klarer Position beziehen. Die Privatisierung der Post und die Tendenzen im Elektrizitätsmarkt machten die Diskussion auch für die Schweiz dringend nötig, sagte er.

Gegen Service-Public-Privatisierungen in der Schweiz

Die Teilnehmer eines von Attac Schweiz organisierten Seminars haben jede Form von Privatisierung der Service-Public-Betriebe abgelehnt. Zudem sei beschlossen worden, ihre Aktionen künftig zu koordinieren. Weitere Demonstrationen sollen insbesondere am Rand des WEF in Davos und beim G-8- Gipfel in Evian stattfinden.

Bei einer von der Arbeitsgruppe der Schweizer Hilfswerke organisierten Veranstaltung wurde über Steuerflucht und Steuerparadiese diskutiert. Die interessierten Gruppen hätten sich anschliessend zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, sagte Bruno Gurtner, der die Arbeitsgruppe in Florenz vertrat.

Durch den Abzug von Steuergeldern gehe vielen Volkswirtschaften Kapital verloren. Dieses fehle dann meist im Sozialbereich und in der Bildung, sagte Gurtner weiter.

swissinfo und Agenturen

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