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Fotograf Balthasar Burkhard tot

Der bekannte Schweizer Fotograf und Künstler Balthasar Burkhard ist tot. Der Pionier der monumentalen Fotografie starb gemäss seinem Neffen und Assistenten Beat Burkhard am Freitag mit 65 Jahren in Bern.

Bekannt in der Kunstwelt wurde der Berner 1969, als er zusammen mit Markus Raetz, ebenfalls einem Berner Künstler, erste Fotografien in Riesenformat entwickelte. Als erste weltweit belichteten sie in einem selber entwickelten Verfahren Leinwände.

Ab Ende der 1990er-Jahre zeigten die riesigen Fotografien Ansichten urbaner Räume. Burkhard war ebenfalls bekannt für seine Architekturaufnahmen. Hier dominierte insbesondere seine Zusammenarbeit mit dem Atelier 5. Die Berner Architekten schufen zu Beginn der 1960er-Jahre die Siedlung Halen, die als internationaler Meilenstein des verdichteten Bauens gilt.

Der am 24. Dezember 1944 geborene Burkhard interessierte sich schon als Kind für Fotografie und machte eine Lehre beim Berner Fotografen Kurt Blum. Für seine erste selbständige Arbeit “Die Alp” erhielt er 1964 sein erstes von drei Eidgenössischen Stipendien für angewandte Kunst. Ab 1965 mit eigenem Atelier, porträtierte er viele Künstler – auch filmisch – und arbeitete eng mit Harald Szeemann zusammen.

In den späten 1970er-Jahren lebte er in Chicago und New York und wirkte unter anderem als Gastdozent an der University of Illinois. Zurück in der Schweiz, arbeitete er ab 1982 erneut mit verschiedenen Künstlern zusammen und stellte in renommierten Museen in Genf, Tokyo, Paris und Mailand aus. Von 1990 bis 1992 war er Gastprofessor an der Ecole des Beaux-Arts im französischen Nîmes.

1998 begann Burkhard mit Stadtaufnahmen grosser Weltmetropolen und drehte den Film “Ciudad”. In den Nullerjahren unternahm er Reisen unter anderem nach Namibia, Brasilien, Kuba und Japan. In manchen Jahren wurden seine Bilder in bis zu 20 Gruppenausstellungen weltweit gezeigt.

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