Fraport sieht sich trotz Aschewolke im Aufwind (AF)
FRANKFURT (awp international) - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport sieht sich anderthalb Monate nach der Luftraumsperrung wegen der Vulkanasche im Aufwind. "Der Mai ist wieder sehr gut gelaufen, fast so gut wie der März", sagte Vorstandschef Stefan Schulte am Mittwoch bei der Hauptversammlung in Frankfurt. Trotz der Flugverbote im April habe Fraport in den ersten fünf Monaten an seinem grössten Flughafen etwa so viele Fluggäste abgefertigt wie ein Jahr zuvor. Das Frachtaufkommen liege sogar 30% höher als im krisengeschüttelten Vorjahreszeitraum. "Wir sehen, dass der Luftverkehr wieder auf den Wachstumskurs eingeschwenkt ist", sagte Schulte.
Die Fraport-Aktie reagierte mit Kursverlusten auf die Nachrichten. In einem eher schwachen Marktumfeld verlor das Papier bis zum Mittag 0,85% auf 36,71 EUR und entwickelte sich damit schwächer als der MDax .
AUSLANDSFLUGHÄFEN ENTWICKELN SICH BESSER
Im März hatte Fraport am Frankfurter Flughafen 8,3% mehr Fluggäste gezählt als im Vorjahreszeitraum. Im April liessen die Flugausfälle nach dem Vulkanausbruch in Island die Zahl der Passagiere jedoch um 17% einbrechen. Die genauen Verkehrszahlen für Mai will Fraport am 11. Juni vorlegen. Im Gesamtjahr erwartet der Vorstand in Frankfurt weiterhin 1 bis 2% mehr Fluggäste als im Vorjahr. Damals war das Verkehrsaufkommen infolge der Wirtschaftskrise um 4,7% auf knapp 51 Mio Passagiere eingebrochen.
Besser entwickelten sich die Konzernflughäfen im Ausland - sowohl in diesem als auch im vergangenen Jahr. Die Auswirkungen von Finanzkrise, Streiks, Wetter und Aschewolke hätten sich auf diese Weise abfedern lassen, sagte Schulte. Für 2010 rechnet das Management weiterhin mit einem Überschuss auf dem Niveau des Vorjahres, als Fraport einen Konzerngewinn von 157 Mio EUR ausgewiesen hatte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll auf 635 Mio EUR wachsen. Auch der Umsatz soll von zuletzt knapp 2 Milliarden Euro wieder zulegen. Auf der Hauptversammlung sollen die Aktionäre einer Dividende von 1,15 EUR je Anteilsschein zustimmen, die damit ebenso hoch ausfiele wie ein Jahr zuvor./stw/wiz