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Freiburger Uniprofessor zieht nach Plagiatsvorwurf Konsequenzen

(Keystone-SDA) Der Freiburger Universitätsprofessor Philippe Gugler gibt nach einer Untersuchung zu Plagiatsvorwürfen sein Amt als Vizerektor ab. Bei der Untersuchung fanden sich in Guglers Werk acht Seiten ohne Quellenangabe. Allerdings ist Gugler für keine dieser Publikationen allein verantwortlich.

Vielmehr sei bei allen betroffenen Werken ein Mitautor beteiligt gewesen. Fast ausnahmslos handle es sich um dieselbe Person, schreibt die Universität Freiburg in einer Mitteilung vom Montag.

Aufgrund dieser Ergebnisse sieht sich das Rektorat der Universität nicht veranlasst, die wissenschaftliche Integrität Guglers in Frage zu stellen. Gugler habe zudem sein Bedauern ausgedrückt, dass er den Inhalt gewisser gemeinsamer Publikationen nicht noch gewissenhafter überprüft habe, schreibt die Universität in ihrer Mitteilung weiter.

Gugler habe die entsprechenden Artikel aus seiner Publikationsliste zurückgezogen. Um allfälligen Schaden für die Universität und das gute Funktionieren des Rektorats abzuwenden, entschloss sich Gugler laut Mitteilung, sein Amt als Vizerektor abzugeben.

Überprüfung mit Software

Im Juli 2011 wurde der Verdacht des Plagiats gegen Gugler laut. Auf seinen eigenen Wunsch hin wurde eine Untersuchung eingeleitet. Eine Kommission untersuchte alle wissenschaftlichen Publikationen Guglers von 2002 bis 2011, immerhin 1800 Seiten.

Dazu wurden zwei spezialisierte Softwareprogramme eingesetzt und deren Ergebnisse qualitativ überprüft. In den 1800 Seiten fanden sich deren acht ohne Quellenangabe. Diesen Befund stufte die Untersuchungskommission als wissenschaftliches Fehlverhalten ein.

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