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Fristverlängerung für biometrische Daten im Pass

Weiterer Aufschub für biometrische Daten im Schweizer Pass. Keystone

Reisende aus der Schweiz und 26 weiteren Ländern können die USA weiterhin ohne Visum besuchen.

US-Präsident George W. Bush hat die Frist für die Einführung von Biometrik-Pässen um ein Jahr verlängert.

Neuer Einführungstermin ist der 26. Oktober 2005, wie das US- Aussenministerium in Washington mitteilte. Biometrische Merkmale sind beispielsweise Fingerabdrücke, Gesichtsgeometrie sowie Iris-Erkennung.

Eine Regelung des US-Ministeriums für innere Sicherheit sieht allerdings vor, dass die Einreisenden ab 30. September 2004 beide Zeigefinger auf einen Glas-Scanner drücken müssen. Ausserdem wird ein digitales Foto erstellt, um die Identität des Reisenden zu überprüfen.

Der US-Kongress hatte ursprünglich eine Frist bis 26. Oktober 2004 für Biometrik-Pässe gesetzt. Danach sollten Inhaber neuer Pässe, die keine biometrischen Merkmale enthalten, gezwungen werden, vor der Reise in die USA ein Visum zu beantragen.

Antragsflut befürchtet

Das hätte die US-Botschaften in Europa und anderen Ländern aber mit Anträgen überschwemmt, befürchtete das US-Aussenministerium. Weil kein Land der Welt es geschafft hätte, die Frist einzuhalten, hatte sich die US-Regierung selbst für eine Verlängerung ausgesprochen.

Die Schweiz plant, dem neuen Pass bei Bedarf einen Chip mit biometrischen Daten beizufügen. Vom Bush-Entscheid betroffen sind auch die 15 europäischen Staaten, die schon vor 2004 EU-Mitglieder waren, sowie Andorra, Australien, Brunei, Japan, Monaco, Norwegen, Liechtenstein, Neuseeland, San Marino, Singapur und Slowenien.

90 Tage ohne Visum

Sie alle sind Teilnehmer des “Visa Waiver Program”, deren Staatsbürger für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen in den USA bislang in der Regel kein Visum brauchen.

Zweifel an der Sicherheit von EU-Pässen waren nach den Anschlägen vom 11. September 2001 aufgekommen, als mehrere mutmassliche Mitglieder des Al-Kaida-Netzwerkes des Moslem- Extremisten Osama bin Laden gefälschte oder gestohlene EU-Pässe benutzt hatten.

swissinfo und Agenturen

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